Kultur soll bei Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 in Hamburg eine Schlüsselrolle spielen. Die Olympischen Spiele in London haben 2012 gezeigt, dass bei einem solchen sportlichen Großereignis neben der Begeisterung für die sportlichen Wettkämpfe insbesondere auch das kulturelle Begleitprogramm langfristig das Bild und das Selbstverständnis der austragenden Stadt prägen. Auf Einladung von Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler nimmt daher heute eine hochkarätige Arbeitsgruppe ihre Arbeit auf, die den Senat bei der Erstellung eines Kulturprogramms für Olympische Spiele in Hamburg beraten wird.
Sportsenator Michael Neumann begrüßt die Teilnehmer des ersten Treffens in der Hamburger Kunsthalle. Jude Kelly, Vorsitzende des Bewerbungsteams für Kultur und Zeremonien der Olympischen Spiele 2012 in London, berichtet von ihren Erfahrungen in London. Prof. Friedrich von Borries, Professor für Designtheorie an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, hält einen Impulsvortrag über die Ansprüche an eine transparente und nachhaltige Kulturolympiade. Im Vorfeld des ersten Workshops haben die Kultursenatorin, Alexander Otto, Jude Kelly, Dr. Stefan Brandt, Joachim Lux und Amelie Deuflhard gegenüber der Presse ihre Ziele für die Mitarbeit an dem Beratergremium deutlich gemacht.
Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler: „Die Stimmung für Olympische und Paralympische Spiele in Hamburg ist ausgezeichnet. Die Aussicht auf Olympische Spiele eröffnet die einzigartige Chance, kulturelle Ideen und Projekte zu entwickeln, die das Bild Hamburgs national und international nachhaltig prägen werden.“
Alexander Otto, Erster Olympia-Botschafter Hamburgs: „London hat gezeigt, dass die Kultur von den Spielen profitieren kann und nicht in Konkurrenz zum Sport steht. Von daher freue ich mich, dass sich die Kulturszene mit dieser Workshopreihe frühzeitig Gedanken macht, wie sich Hamburg mit Olympia auch als Kulturstadt weiter positionieren kann. Schließlich ist Hamburg mit seinen öffentlichen wie privaten Theatern, Museen, Galerien, Musicals, der Oper und bunten Clubszene eine vielfältige und lebendige Kulturlandschaft.“
Jude Kelly, Vorsitzende des Bewerbungsteams für Kultur und Zeremonien der Olympischen Spiele 2012 in London: „Hamburg hat sich einem großartigen Projekt verschrieben: ‚Der Hochzeit von Sport und Kunst, wie Pierre de Coubertin, der Gründer der olympischen Bewegung, es nannte. Das ist wegweisend sowohl für die Stadt als auch für das ganze Land.“
Dr. Stefan Brandt, Geschäftsführer der Hamburger Kunsthalle: „Olympia 2024 ist eine Jahrhundertchance für die Kulturstadt Hamburg, die zu einer nachhaltigen Stärkung der kulturellen Infrastruktur der Stadt insgesamt führen kann. Zugleich hat London 2012 gezeigt, wie wichtig Kultur inzwischen für die Ausrichtung Olympischer Spiele geworden ist. Die Kultur sollte sowohl im baulichen Programm als auch in den Nachnutzungskonzepten der Olympiastätten fest verankert werden. Wir möchten uns als Kultureinrichtungen spartenübergreifend und über Hamburg hinaus vernetzen, um ein Kulturprogramm auf internationalem Niveau auf die Beine zu stellen. Dieses ambitionierte Ziel können und werden wir nur gemeinsam erreichen. Auch deshalb begrüße ich die Initiative der Kultursenatorin sehr und freue mich auf den Weg, der vor uns liegt.“
Amelie Deuflhard, Kampnagel-Intendantin: „Olympische Spiele sind ein Riesenereignis für eine Stadt und es gibt durchaus nicht nur Befürworter. Mit meinem Engagement für die Bewerbung Hamburgs möchte ich darauf hinwirken, dass wir hier Spiele planen, die einen nachhaltigen und positiven Effekt auf Hamburg haben, insbesondere auf die Kulturszene in all ihrer Vielfältigkeit. Wir müssen für Hamburg einen Bottom-up Prozess initiieren, an dem unterschiedliche Player der Stadt beteiligt sind.“
Joachim Lux, Intendant des Thalia Theaters: „Griechenland steht am Anfang unserer Zivilisation für den Ursprung des Theaters. Und für den Ursprung des Sports. Geist und Körper – beides gehört zusammen. Das wusste man nirgends besser als im alten Griechenland. Und beides macht unsere Kultur bis heute aus. Wenn Hamburg seine Lebenskultur mit diesen Idealen im Rücken weiterentwickeln kann, ist das wunderbar für Hamburg, für die olympische Idee und auch für das Theater. Olympia passt hervorragend zur grünen Stadt Hamburg. Wenn ich von Olympia in Hamburg träume, sollten wir im Olympiastadion Theater spielen und im Theater olympische Wettbewerbe abhalten, und die Stadt richtig in Schwingung bringen. Olympia ohne Kultur und Theater geht nicht!“
Neben Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler, Jude Kelly und Prof. Friedrich von Borries nehmen folgende Personen an dem ersten Treffen teil: Dr. Stefan Brandt (Geschäftsführer der Hamburger Kunsthalle), Georges Delnon (designierter Intendant Hamburgische Staatsoper), Amelie Deuflhard (Intendantin Kampnagel), Prof. Dr. Hubertus Gaßner (Direktor Hamburger Kunsthalle), Christian Langer (synchronis Hamburg), Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant der Elbphilharmonie), Joachim Lux (Intendant des Thalia Theaters), Barbara Mirow (Programmchefin NDR Kultur), Alexander Otto (Unternehmer und Mäzen), Peter F. Raddatz (Kaufmännischer Direktor DeutschesSchauspielHaus Hamburg), Prof. Manuela Rousseau (Dozentin Institut für Kultur- und Medienmanagement, Hochschule für Musik und Theater), Jutta Schubert (Geschäftsführerin EUCREA Verband Kunst und Behinderung e.V.), Matthias von Hartz (Künstlerische Leitung Foreign Affairs, Berliner Festspiele) und Börries von Notz (Alleinvorstand Stiftung Historische Museen Hamburg). Für die weiteren Treffen haben zudem ihre Mitarbeit in dem Beratergremium zugesagt: Karin Beier (Intendantin DeutschesSchauspielHaus Hamburg), Carolyn Christov-Bakargiev (Kuratorin der Documenta 13), Dr. Dirk Luckow (Intendant der Deichtorhallen), Ruth Mackenzie (Former Cultural Olympiad Director, Artistic Director Designate Holland Festival) und Hortensia Völckers (Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes).
Das Beratergremium wird nun für den laufenden Bewerbungsprozess Ideen für ein Kulturprogramm entwickeln, das schon 2020 nach Abschluss der Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio beginnen kann und dann in ein Festprogramm im Sommer 2024 in Hamburg gipfeln wird. Das Ergebnis der Arbeitsgruppe soll dann zunächst in das „Mini Bid Book“ und im weiteren in das „Bid Book“ fließen, mit dem sich Hamburg beim IOC als Austragungsort für die Spiele in 2024 bewirbt.
Absätze
Quelle
http://www.hamburg.de