Heute feiert die Künstlersozialkasse (KSK) in Berlin ihren 40. Geburtstag. Eingeladen zum Geburtstagsfest hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist auch anwesend. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, gratuliert: Happy Birthday, KSK!
Eine einfache Geburt war es nicht, die Künstlersozialkasse auf den Weg zu bringen. Heute ist sie eine Selbstverständlichkeit, doch der Weg bis zu ihrer Etablierung war steinig, und immer wieder stellten sich Probleme und Schwierigkeiten, die es zu überwinden galt.
Alarmiert wurde die Bundespolitik durch den 1975 erschienen »Künstlerreport« von Karla Fohrbeck und Andreas Johannes Wiesand. Im »Künstlerreport« wurde die soziale, berufliche und wirtschaftliche Lage von selbstständigen bildenden Künstlerinnen und Künstlern, darstellenden Künstlerinnen und Künstlern sowie von Musikerinnen und Musikern in den Blick genommen. Neben der schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Lage der selbstständigen Künstlerinnen und Künstler wurde politisch besonders debattiert, ob es sich bei dieser Gruppe um Unternehmerinnen und Unternehmer handelt oder ob, aufgrund enger Beziehungen zu den Vermarktern, die arbeitnehmerähnlichen Merkmale nicht überwiegen.
Im Jahr 1976 wurde der von der damaligen sozialliberalen Regierungskoalition erste Gesetzesentwurf für ein Künstlersozialversicherungsgesetz vorgelegt. Die Versicherten, also die Künstlerinnen und Künstler, sollten für den Arbeitnehmer- und die Vermarkter für den Arbeitgeberanteil der Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung aufkommen. Der Gesetzesentwurf traf auf erbitterten Widerstand der Vermarkter künstlerischer Leistungen. Es folgten noch zwei weitere Gesetzesentwürfe und entsprechende Beratungen und Anhörungen der Bundestagsausschüsse, bis schließlich das Künstlersozialversicherungsgesetz 1981 beschlossen wurde. Am 1. Januar 1983 trat es in Kraft. Zwischenzeitlich war die neu gewählte unionsgeführte Bundesregierung am Ruder.
Über den unruhigen Anfang, die Konsolidierung und die Zukunftsaussichten der Künstlersozialkasse haben Olaf Zimmermann und Gabriele Schulz eine Übersicht zusammengestellt. Der Text kann hier gelesen werden.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die Künstlersozialkasse hat in den 40 Jahren ihres Bestehens so manche Krise durchgemacht und Hürde genommen. Sie ist heute nicht mehr wegzudenken. Dank der Künstlersozialversicherung haben selbstständige Künstlerinnen und Künstler bzw. Publizistinnen und Publizisten Krankenversicherungsschutz. Sie leisten einen Beitrag zur Pflegeversicherung und sind rentenversichert. Das kann nicht hoch genug geschätzt werden. Eines kann die Künstlersozialversicherung aber nicht, die Einkommensarmut von Künstlerinnen und Künstler zu beseitigen. Dafür sind andere Instrumente vonnöten. Basishonorare können ein erster Schritt dazu sein. Doch das ist eine andere Baustelle. Eines bleibt: Happy Birthday Künstlersozialkasse und Dank für 40 Jahre sehr gute Arbeit."
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Quelle
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