Das Goethe-Institut fördert mit einem neu aufgelegten Koproduktionsfonds kollaborative Arbeitsprozesse sowie innovative Produktionen im internationalen Kulturaustausch und unterstützt damit neue Netzwerke und Arbeitsformen in der interkulturellen Zusammenarbeit.

Internationale Koproduktionen stehen beispielhaft für die partnerschaftliche und dialogische Zusammenarbeit. Eine fünfköpfige Jury mit Experten aus den Bereichen Musik, Bildende Kunst, Theater/Tanz hat für den neu ausgeschriebenen Internationalen Koproduktionsfonds 16 Projektanträge ausgewählt. Darunter befinden sich Künstler und Gruppen unter anderem aus Deutschland, Kamerun, Kenia, Libanon, Ungarn und Südafrika. Weitere Ausschreibungen sind für 2017 und 2018 geplant.

Der Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert: "Koproduktionen sind für den internationalen Kulturaustausch von besonderer Bedeutung, weil sie über die gemeinsame Arbeit an Projekten Prozesse anstoßen, Werte vermitteln und die künstlerischen Biografien der Beteiligten nachhaltig beeinflussen. Mit dem Internationalen Koproduktionsfonds hat das Goethe-Institut ein neues Instrument geschaffen, das den Kulturaustausch zwischen Kulturakteuren weltweit fördert."

Gefördert werden Koproduktionen von Künstlerinnen und Künstlern in den Bereichen Theater, Tanz, Musik und Performance, wobei hybride und interdisziplinäre Formate und die Verwendung digitaler Medien tragende Komponenten darstellen können. Die ausgewählten Projekte zeichnen sich durch eine hohe künstlerische Qualität aus. Zu den Vergabekriterien zählten außerdem die Nachvollziehbarkeit der Finanzpläne, das Innovationspotenzial bezüglich der Inhalte und der Formen der Zusammenarbeit, die Relevanz der beteiligten Künstlerinnen und Künstler in ihren Szenen sowie der Bezug auf aktuelle gesellschaftliche Diskurse. Der Fonds ermöglicht und erwartet regelmäßige Treffen, die den Austausch und die Nachhaltigkeit der Projekte sichern.

Bewerben konnten sich Künstlerinnen und Künstler sowie Ensembles und Initiativen im Ausland und in Deutschland. Aus der gemeinsamen Bewerbung musste klar hervorgehen, dass bereits gute Arbeitskontakte bestehen und ein beidseitiges Interesse an der gemeinsamen Produktion vorliegt. Die Bewerbung erfolgt durch den ausländischen Partner. Begleitet wird die Ausschreibung von den örtlichen Goethe-Instituten weltweit.

Die Jury bestand aus Vertretern der Fachbeiräte des Goethe-Instituts, internationalen Experten und einem Vertreter des Goethe-Instituts: Meret Forster (Bayerischer Rundfunk), Barbara Burckhardt (Theater heute), Gabriele Horn (KW Institute for Contemporary Art), Graham McKenzie (Huddersfield Contemporary Music Festival) und Reimar Volker (Goethe-Institut Istanbul). Folgende Projekte wurden ausgewählt:

  • FIN DE MISSION / OHNE AUFTRAG LEBEN; OTHNI Laboratoire de Théâtre de Yaoundé (Kamerun) und kainkollektiv (Deutschland)
  • in_visible; Modjgan Hashemian (Deutschland), Aya Mansour (Irak) und Zahraa Ghandour (Irak)
  • Hillbrowfication; Outreach Foundation - Hillbrow Theater Project (Südafrika) und Constanza Macras | DorkyPark (Deutschland)
  • Tu comprends?/Verstehste? Théâtre du Chocolat (Kamerun) und Theaterhaus Ensemble (Deutschland)
  • Mr Miller goes to Budapest; Gabor Hollos (Ungarn) und SCHAU Ensemble Leipzig (Ungarn)
  • Social Muscle Club in South Africa; Social Muscle Club (Deutschland) und ALMA MARTHA (Südafrika)
  • Project Nr. 2; Ashkal Alwan (Libanon), Münchner Kammerspiele (Deutschland), Mousonturm Frankfurt (Deutschland) und Hebbel-am-Ufer (Deutschland)
  • INTER:CITIES Berlin-Santiago-La Serena; Ensemble LUX:NM (Deutschland), Thomas Koljatic (Chile), Hector Moro (Deutschland/Chile) und Esteban Correa (Chile) 
  • 500 Meter - Kafka, Große Mauer oder Bilder aus einer irrealen Welt; Paper Tiger Theater Studio (China), Thalia Theater Hamburg (Deutschland) und Stary Teatr (Polen)
  • Shifting Realities (AT); Sonia Radebe (Südafrika), Momar Ndiaye (Senegal), Felix Bürkle & Reut Shemesh (Deutschland) und Felicité Mballa Manga (Kamerun)
  • Music for Unstageable Theater; Adel Abdelwahab (Ägypten), Alexander Paulick (Deutschland), Mohamed Fouad (Frankreich) und Hella Gerlach (Deutschland)
  • EPA TURNED INTO MUSIC; Daniel Mburu Muhuni (Kenia), Sven Kacirek (Deutschland) und Agnieszka Krzeminska (Polen/Deutschland)
  • Der Stamm; Shlomi Bitton/Macholn Shalem Dance House (Israel) und Graham Smoth/Stadttheater Freiburg (Deutschland)
  • Body Symphony; Sunlay Almeida Rodriguez (Kuba), Humberto Díaz (Kuba), Gregorio García Karman (Deutschland) und Enmanuel Blanco (Deutschland)
  • AlieNATIONs; Kieron Jina (Südafrika), Marc Philipp Gabriel (Deutschland) und Yogin Sullaphen (Südafrika)
  • Added ValEUropa broke down (so we go looking for utopia in Greenland) (AT); Sermermiut Culture House (Grönland), Theaterwerkstatt Pilkentafel (Deutschland), FarNorth Network (Island/Grönland) und Rheinische Kantorei (Deutschland)

Die nächste Bewerbungsfrist für Projekte, die 2017 stattfinden sollten, ist der 30. Oktober 2016. Es sind ausschließlich Online-Bewerbungen möglich, das Formular wird ab 15. September unter www.goethe.de/ikf freigeschaltet.

Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit 159 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit.

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