Schule vermittelt Fachwissen, aber die Entwicklung von persönlichen, sozialen und kreativen Fähigkeiten bleibt auf der Strecke – das meint jeder zweite Deutsche. Um Kinder umfassender zu fördern, halten 77 Prozent von der Schule organisierte Konzert- oder Theaterbesuche für einen sehr guten Weg. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Körber-Stiftung im Januar 2016.

In Bezug auf den eigenen Musikunterricht erinnern sich die Befragten besonders gern an gemeinsames Musizieren und Singen (70 Prozent), gefolgt vom Kennenlernen klassischer Musikstücke und dem Besuch eines Konzerthauses, einer Oper oder eines Theaters (je 44 Prozent). »Die Beschäftigung mit Musik als Gemeinschaftserlebnis ist ein erfolgversprechender Ansatz, um Schüler dafür zu begeistern«, erklärt Kai-Michael Hartig, Leiter des Bereichs Kultur bei der Körber-Stiftung. »Konzerthäuser sind Orte, an denen das besonders gut gelingen kann – wenn deren Angebote passgenau für Schüler und Schulen konzipiert sind.«  Auch 83 Prozent der Deutschen glauben, dass der Musikunterricht von Kultureinrichtungen im Umfeld der Schulen profitiert.

Um die Zusammenarbeit von Konzerthäusern und Schulen weiter zu verbessern, bringen die Körber-Stiftung und die Elbphilharmonie vom 3. bis 5. Februar 2016 Experten und Praktiker beim Symposium »The Art of Music Education« in Hamburg ins Gespräch. Intendanten und Musikvermittler von 17 Konzerthäusern aus 14 Nationen, Vertreter von Orchestern und Festivals sowie Bildungsexperten und Lehrer diskutieren, wie sich Musikvermittlungsangebote weiterentwickeln und Freiräume zu deren Wahrnehmung schaffen lassen.

Gute Praxis, aber auch immer neue Herausforderungen

Obwohl die Zahl der Angebote in den letzten Jahren zugenommen hat, sehen gerade die unter 30-Jährigen, deren Schulzeit noch nicht allzu lange her ist, Nachholbedarf bei der umfassenden Förderung durch die Begegnung mit Kunst und Kultur. »Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass die Angebote noch spezifischer auf die Bedürfnisse von Schulen zugeschnitten werden sollten«, vermutet Hartig. »Um jungen Menschen Zugänge zur Musik zu eröffnen, sind Schulen und Kulturinstitutionen füreinander unverzichtbare Partner. Wir bringen sie zusammen, um herauszufinden: Welche Erwartungen und Bedürfnisse haben Schüler, Lehrer, Schulen und Kulturanbieter? Mit welchen Methoden gibt es gute Erfahrungen, wie können praxistaugliche Kooperationen zukünftig aussehen?« Damit beide Seiten ihre gesellschaftlichen Aufgaben erfüllen können, gilt es, den Dialog über politische Rahmenbedingungen, organisatorische Herausforderungen, Programmplanung und Evaluation immer wieder neu zu beleben. 

Über das Symposium »The Art of Music Education«

Zusammen mit der Elbphilharmonie lädt die Körber-Stiftung 2016 zum fünften internationalen Symposium »The Art of Music Education« ins Hamburger KörberForum ein. In diesem Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto »Re-Thinking the Dialogue in music education«.

Informationen zum Programm: http://www.music-education.hamburg