Der mit insgesamt 12 000 Euro dotierte Kompositionspreis der Stadt Stuttgart ist an Gordon Kampe und Clara Maïda verliehen worden. Das Preisträgerkonzert erklang am 9. Februar 2012 im Rahmen des Festivals Neue Musik Stuttgart ECLAT. Die beiden Komponisten setzten sich gegen 81 Mitbewerber durch, die insgesamt 154 Werke eingereicht haben.

Gordon Kampe erhielt die Auszeichnung für sein Werk "Gassenhauermaschinensuite". Clara Maïda wurde für ihre Komposition mit dem Titel "Shel(l)ter - seither...()...Splitter & Shel(l)ter - hinter...()...Eiter" geehrt .

"Die zwei Preisträger vertreten sehr verschiedene ästhetische Positionen", fasst Kulturamtsleiterin Susanne Laugwitz-Aulbach die Entscheidungsfindung zusammen. "Maïda steht eher für eine expressive und radikal offensive Klanglichkeit, während Kampes Komposition reich an musikgeschichtlichen Anspielungen ist."

Kampe, der den Kompositionspreis der Stadt Stuttgart erstmals 2007 erhalten hat, wurde 1976 in Herne geboren. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Folkwang Universität der Künste und unterrichtet Komposition und Analyse an der Fachhochschule in Osnabrück. Außerdem ist er als Kirchenmusiker in Herne tätig. 2008 hat er mit einer Arbeit über Märchenopern im 20. Jahrhundert promoviert.

Clara Maïda, geboren 1963, studierte Komposition und Psychologie in Marseille und Nizza, besuchte die Konservatorien in Marseille und Nanterre sowie Kurse zur Klassischen Indischen Musik in Indien. Darüber hinaus nahm sie an Meister- und Kompositionskursen unter anderem bei Helmut Lachenmann, Philippe Manoury, Tristan Murail und Marco Stroppa teil.

Der Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart ist Deutschlands ältester Preis für Komponisten Neuer Musik. Die Stadt schreibt ihn seit 1955 jährlich aus. Ziel des Wettbewerbs ist es, Komponistinnen und Komponisten zu fördern und ihnen und der zeitgenössischen Musik den Weg ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu ebnen.

Preisträger waren unter anderem Helmut Lachenmann, Peter Ruzicka, Aribert Reimann, Younghi Pagh-Paan und Adriana Hölszky. "Diese Namen verdeutlichen, dass die Jury über die Jahre hinweg ein gutes Gespür dafür hatte, große Talente aus der Fülle der Bewerberinnen und Bewerber herauszufiltern", betonte Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann bei der Preisverleihung. Der Preis kann in bis zu zwei Teilen vergeben werden.

SWR 2 strahlt eine Aufzeichnung des Konzerts sowie der Reden am 15. Februar um 23.03 Uhr aus.

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