Ulrich Kreppein ist Sieger des Komponistenwettbewerbs des „Heidelberger Frühling“. Insgesamt vier Kandidaten hatte die Musikfestival zur einwöchigen „Akademie Junger Komponisten“ unter Leitung des Komponisten Matthias Pintscher eingeladen, damit sie gemeinsam mit rund fünfzig Instrumentalisten ihre Werke erarbeiten und dem Publikum in moderierten Workshop-Konzerten vorstellen. Kreppein erhält für sein 2. Streichquartett sowohl den mit 2000 Euro dotierten, bereits am Samstag vergebenen Publikumspreis als auch den heute bekannt gegebenen Preis der Fachjury, der mit einem Kompositionsauftrag für den „Heidelberger Frühling“ 2012 verbunden ist.

Die Jury begründete ihr Entscheidung folgendermaßen: „Ulrich Kreppeins 2. Streichquartett fasziniert mit fein durchgehörten und dynamisch hoch differenzierten Klangbildern. Neben der nuancenreichen Binnenstruktur überzeugt eine sich über die drei Sätze hinweg zwingend erstreckende Gesamtdramaturgie, die den Hörer zum sensiblen Wahrnehmen musikalisch reicher, äußerst intimer Ausdruckswelten bewegt. Die im Streichquartett scheinbar begrenzten Ausdrucksmöglichkeiten werden aufgrund genuiner Spieltechniken voll ausgeschöpft und zeugen von individueller und authentischer Sprachkraft, auch – oder gerade weil – musikalisch Vertrautes stellenweise aus großer Ferne hindurchschimmert und vielseitige atmosphärische Assoziationsräume öffnet.“

Ulrich Kreppein, Jahrgang 1979, studierte in Düsseldorf Komposition bei Manfred Trojahn, darüber hinaus Musikwissenschaft und Klavier. Seine Ausbildung vertiefte er an der New yorker Columbia University bei Tristan Murail und an der Harvard University, wo er unter anderem bei Helmut Lachenmann studierte und derzeit an seiner Promotion arbeitet. Die Kompositionen des gebürtigen Leverkuseners wurden bereits weltweit aufgeführt, so etwa in der New Yorker Carnegie Hall und der Berliner Philharmonie.