Thomas Zaufke wird als erster Musikschaffender mit dem neugeschaffenen Paul Abraham Preis der GEMA Stiftung ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis erinnert an den erfolgreichen Operettenkomponisten Paul Abraham und sein musikalisches OEuvre. Die Jury ehrt den Komponisten Thomas Zaufke für seine künstlerischen Leistungen im Bereich des populären Musiktheaters. Die Preisverleihung findet in feierlichem Rahmen am 3. Mai 2022 in der Komischen Oper in Berlin statt.
„Babytalk“, „Kopfkino“, „Mein Avatar & ich“ – Thomas Zaufke schrieb die Musik für zahlreiche Musicals, komponierte für Häuser wie die Neuköllner Oper, die Oper Graz und das Düsseldorfer Schauspielhaus und verfasste Chansons für Interpreten wie Rea Garvey, Ina Müller und Sasha. In seinen Kompositionen beschreitet er immer wieder neue Pfade und prägt mit seinen Werken das Genre Musiktheater.

„Mit seiner facettenreichen Musiksprache, die über markante Rhythmen und Melodien mal liebevoll charakterisiert, mal humorvoll karikiert oder raffiniert Showeffekte zaubert, kommt Thomas Zaufke im Bereich des unterhaltenden Musiktheaters im deutschsprachigen Raum mit seinem umfangreichen OEuvre an Musicals, Bühnenmusiken und Chansons ein besonderer Rang zu: Seine klugen und hintersinnigen Partituren, die sich eng an den vielfältigen Stoffvorlagen orientieren, sind zugleich Ohrwurmgarant und begeistern alle Generationen“, begründet Kathrin Kondaurow, Intendantin der Staatsoperette Dresden und Sprecherin der Jury, die Entscheidung.

Thomas Zaufke reagierte auf die Ehrung mit einem musikalischen Zitat von Paul Abraham und Robert Gilbert: „Ich bin ja heut‘ so glücklich!“ und ergänzt mit eigenen Worten: „Das bin ich wirklich und freue mich sehr über den wunderbaren Paul Abraham Preis der GEMA Stiftung. Diese Auszeichnung für meine Arbeit im Bereich des Musiktheaters in Erinnerung an einen so einflussreichen Komponisten wie Paul Abraham macht mich besonders stolz. Ein hochdotiertes Danke.“

Mit dem Paul Abraham Preis ehrt die GEMA Stiftung Persönlichkeiten, die Musik oder Texte im Bereich des populären Musiktheaters verfassen, professionell in diesen Genres arbeiten und bereits erste eigene Werke zur Aufführung oder in die Medien gebracht haben. Die mit 10.000 Euro do-tierte Auszeichnung ist gleichzeitig zur Förderung Musikschaffender gedacht – und erinnert an einen der erfolgreichsten Operettenkomponisten unserer Zeit. Paul Abraham machte sich durch sein musikalisches Werk unvergessen. Vor dem Hintergrund, dass das Leben des jüdischen Kom-ponisten geprägt von Flucht und Verfolgung im Dritten Reich war, steht der Paul Abraham Preis auch als Mahnmal gegen Rassismus und politische Verfolgung.

Thomas Zaufke nimmt den Paul Abraham Preis am 3. Mai 2022 um 17 Uhr in der Komischen Oper Berlin entgegen. Das Opernhaus bringt seit vielen Jahren regelmäßig Werke von Paul Abraham zur Aufführung.

Paul Abraham

Der Komponist Paul Abraham (Ábrahám Pál, geb. 02.11.1892 in Apatin/ehemals Königreich Ungarn, gest. 06.05.1960 in Hamburg) war einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Operetten-komponisten in Deutschland und Europa. Seine Werke wie z. B. die Operetten „Viktoria und ihr Husar“, „Blume von Hawaii“, „Ball im Savoy“ oder „Märchen im Grand-Hotel“ erleben seit einigen Jahren eine bedeutende Wiederentdeckung. Das Leben von Paul Abraham ist durch seine großen musikalischen Erfolge, aber auch durch sein tragisches persönliches Schicksal gezeichnet. Als jüdischer Komponist musste er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Deutschland und schließlich Europa verlassen. Emigriert in die USA konnte er an seine künstlerischen Erfolge nicht anknüpfen. Körperlich sowie geistig schwer erkrankt und unfähig zu weiteren kreativen Schöpfungen kehrte Abraham 1956 nach Deutschland zurück, wo er 1960 verstarb.

Paul Abraham Preis

Mit dem 2022 ins Leben gerufenen Paul Abraham Preis erinnert die GEMA Stiftung an den Komponisten Paul Abraham und sein musikalisches OEuvre als einer der wichtigsten Operettenkomponisten. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis will die Musikautorinnen und Musikautoren sowie Autorenteams im Bereich des populären Musiktheaters fördern. Die GEMA Stiftung, die Rechtsnachfolgerin nach Paul Abraham ist, stellt die Preissumme bereit. Der Preis soll alle zwei Jahre verliehen werden. Die fünfköpfige Jury besteht aus unabhängigen Sachkundigen aus dem Bereich des populären Musiktheaters, wie beispielsweise Musikautoren, Dramaturgen, Musikwissenschaftler oder Fachjournalisten. Der Jury gehören an: Rainer Holzapfel, Kathrin Kondaurow, Benjamin Künzel, Ulrich Lenz, Frank Ramond, Heinz-Jürgen Rickert, Michael Alexander Rinz, Charlotte Seither. Weitere Informationen zum Preis unter www.gema.de/paul-abraham-preis.

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