Der Komponist Heinz Winbeck ist einer der Friedrich-Baur-Preisträger des Jahres 2010. Mit den Preisen werden Künstler ausgezeichnet, die sich um die Kultur im nordbayerischen Raum verdient gemacht haben oder von dort stammen. Die Preisträger wurden auf Vorschlag einer Jury, bestehend aus dem Direktorium der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, vom Kuratorium der Friedrich-Baur-Stiftung bestimmt.

Heinz Winbeck (* 1946) studierte ab 1964 am Richard-Strauss-Konservatorium in München Klavier und ab 1967 an der Staatlichen Hochschule für Musik in München Dirigieren bei Jan Koetsier und Komposition bei Harald Genzmer und Günter Bialas. Winbeck begann seine berufliche Laufbahn als Schauspielkapellmeister (1974–1978) und -komponist in Ingolstadt und an der Luisenburg in Wunsiedel. 1980 übernahm Winbeck einen Lehrauftrag an der Staatlichen Hochschule für Musik in München, wo er 1987 als hauptamtlicher Dozent Musiktheorie und Gehörbildung unterrichtete. Seit 1988 leitet er als Professor eine Kompositionsklasse an der Staatlichen Hochschule für Musik in Würzburg.

Zu seinen Preisen und Auszeichnungen zählen der erste Preis im 1. Kompositionswettbewerb der Sommerlichen Musiktage Hitzacker 1974, der Förderpreis der Stadt München 1981, ein Stipendium des Freistaates Bayern für einen Aufenthalt in der Cité internationale des arts in Paris (1981/82). 1985 erhielt er den Musikpreis der Akademie der Schönen Künste Berlin, 1988 die Einladung als Composer-in-residence beim Cabrillo Music Festival in Kalifornien sowie 2004 den Gerda und Günter-Bialas-Preis der GEMA-Stiftung.

Im Zentrum seines kompositorischen Schaffens stehen seine bislang vier Sinfonien, die alle innerhalb eines Jahrzehntes von 1983 bis 1993 entstanden sind und die von Werk zu Werk stets größer dimensioniert angelegt wurden. In jüngster Zeit entstand das sinfonische Werk „Jetzt und in der Stunde des Todes“, ein bewegendes Monument, das um existenzialistische Fragen kreist. Aufgrund der immensen Dimensionen seiner orchestralen Architekturen lag es nahe, Winbeck wiederholt mit Gustav Mahler, vor allem aber mit Anton Bruckner in Bezug zu setzen.

Die Preisverleihung des Friedrich-Baur-Preises findet am 20.11.2010 um 11 Uhr im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik Würzburg statt.