Zum 200. Geburtstag des gebürtigen Kölners Jacques Offenbach erweisen die Spielpläne in ganz Europa dem Komponisten allerorten ihre Ehre. Seine Heimatstadt und die Kölner Offenbach-Gesellschaft haben das Jubiläumsjahr mit einer großen Offenbachiade des Gürzenich-Orchesters eröffnet und mit einem überbordenden Festkalender bestückt. Doch was steht hinter der Person und dem Werk Offenbachs? Was können wir heute daraus schöpfen?

Ein Großteil des Werks von Jacques Offenbach schlummert noch unentdeckt in den Archiven, seine musikalische Tiefe, Vielseitigkeit und Schärfe, sein Esprit und Witz sind bisher jenseits des Scheinwerferlichts der bekannten Melodien verborgen geblieben. Wer ahnt beim Namen Jacques Offenbach schon etwas von hochromantischen Orchesterklängen und innigen synagogalen Gesängen?

Eine der Hauptaufgaben des Offenbach-Jahres in Köln und Region ist es, Jacques Offenbach als vielschichtigen Komponisten und gleichzeitig als Europäer, Instrumentalisten, Unterhaltungsunternehmer, Feministen sowie als Musikgenie mit jüdischen Wurzeln aus einer religiösen Familie begreifbar zu machen und somit dem Ausdrucksreichtum seines Gesamtwerks Rechnung zu tragen.

Gemeinsam mit WDR3 und weiteren Partnern wie dem Kölnischen Stadtmuseum, der Synagogen-Gemeinde Köln, dem Katholischen Bildungswerk Köln, der Kölnischen Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit, dem Historischen Archiv der Stadt Köln oder der MiQua kuratiert die Kölner Offenbach-Gesellschaft von Januar bis in den Herbst 2019 eine Reihe von Podiumsdiskussionen und Vorträgen. Offenbachs Lebensthemen als europäischer Grenzgänger, die Rolle der emanzipierten Frauen in Offenbachs Werken, das Jüdische in der Musik, Maschinen auf der Bühne, die Ambivalenz zwischen Ernst und Leichtigkeit, Satire und Lachen stehen dabei im Mittelpunkt. Hochkarätige Diskutanten und Vortragende aus Politik, Musikleben, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft entschlüsseln die Botschaft des Multitalents Offenbach an Gesellschaft und Kultur heute und morgen.

Die Kölner Offenbach-Gesellschaft zieht im Offenbach-Jahr 2019 in Köln und Region während des gesamten Jubiläumsjahres in derzeit über 125 Veranstaltungen große Linien zu neuen Aspekten rund um den Musiker, Weltbürger und gebürtigen Kölner Jacques Offenbach. Zugleich vernetzt sie unterschiedlichste Akteure bis in die Stadtgesellschaft hinein und weit über die Grenzen Kölns hinaus. WDR3 ist Medienpartner des Offenbach-Jahres und wird den Großteil der Wortveranstaltungen im Rahmen der seiner Reihe "Kulturpolitisches Forum“ übertragen.

DIE KÖLNER OFFENBACH-GESELLSCHAFT

Die Kölner Offenbach-Gesellschaft ist ein gemeinnütziger Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, das Leben und Wirken von Jacques Offenbach stärker ins Bewusstsein der Stadt Köln und Region zu rücken. Seit Dezember 2015 wächst die Gesellschaft, zu denen viele Kölner Persönlichkeiten wie die beiden Kölner Alt-Oberbürgermeister Jürgen Roters und Fritz Schramma zählen, stetig. Zurzeit organisiert und koordiniert die Kölner Offenbach-Gesellschaft das von ihr initiierte Offenbach-Jahr 2019.

DAS OFFENBACH-JAHR IN KÖLN UND REGION
ist ein von der Kölner Offenbach-Gesellschaft und von der Stadt Köln gemeinsam initiiertes Projekt unter dem Motto: Yes we CanCan. Es bündelt zahlreiche Veranstaltungen von Konzert über Theater und Tanz bis hin zu Wissenschaft und Literatur. Das Offenbach-Jahr 2019 ist ein Mitmachformat für alle. Zahlreiche Institutionen, etablierte Kulturträger, die Freie Szene, aber auch Initiativen sowie Bürgerinnen und Bürger engagieren sich, um gemeinsam den 200. Geburtstag des deutsch-französischen Komponisten zu feiern. Das Offenbach-Jahr 2019 wird gefördert von der Stadt Köln, dem Land NRW, der RheinEnergie-Stiftung, der RheinEnergie sowie der Sparkasse KölnBonn.

WEITERE INFORMATIONEN IM INTERNET
www.yeswecancan.koeln
www.koelner-offenbach-gesellschaft.org

TERMINE JANUAR BIS JUNI 2019

22. Januar 2019, 19.30 Uhr, DOMFORUM
Jakob oder Jacques? Offenbach als deutsch-französischer Grenzgänger – Europa in Kultur, Politik und Gesellschaft.
Eine Podiumsdiskussion der Kölner Offenbach-Gesellschaft, dem WDR, dem Kölner Presseclub und dem Kath. Bildungswerk Köln. Mit Dr. Mario Kramp, Direktor Kölnisches Stadtmuseum, Alexander Graf Lambsdorff, MdB, Stephan Grünewald, Dipl. Psychologe. Moderation: Dr. Hildegard Stausberg, Vorstandsvorsitzende Kölner Presseclubs und Michael Hirz, Journalist

14. März 2019, 19.30 Uhr, DOMFORUM
Das Jüdische in Offenbachs Musik – Vortrag: Dr. Ralf-Olivier Schwarz
Eine musikalische Archäologie mit der Kölner Offenbach-Gesellschaft, Kölnische Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit und dem Kath. Bildungswerk Köln.

2. April 2019, 19.30 Uhr, WDR Sendesaal
Karriereschub durch religiöse Konversion? Antisemitismus gestern und heute.
Podiumsdiskussion zum jüdischen Leben & Offenbachs Bruch mit dem Judentum, im Rahmen der Jüdischen Kulturtage. Mit Kölner Offenbach-Gesellschaft, WDR und der Synagogen Gemeinde Köln.

4. April 2019, 18.30 Uhr, Kolumba
Kabarett und Kirche. Podiumsdiskussion um die theologische Kraft des Lachens unter anderem mit Willibert Pauels, Kabarettist und Prof Andreas Speer, Philosoph

10. April 2019, 17.30, DOMFORUM
"Der europäische Offenbach“ einen musikalische Buchpräsentation im Rahmen des Festes für Alte Musi mit Dr. Ralf-Olivier Schwarz, Autor "Jacques Offenbach - ein europäisches Portrait“, und Norbert Bolin.

28. Mai 2019, 19.30 Uhr, Wallraf-Richartz-Museum /Stiftersaal
"Das lange Miteinander von Juden und Christen in Köln“.
Die Podiumsdiskussion der Kölner Offenbach-Gesellschaft und WDR3 bietet einen Ausblick auf das MiQua, die 1.700 Jahrfeier jüdische Geschichte in Köln im Jahr 2021 und auf die jüdische Familie Offenbach. Es diskutieren unter anderem Abraham Lehrer, für die jüdische Gemeinde und Verein 321, Prof. Jürgen Wilhelm, Kölnische Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit, Dr. Thomas Otten, MiQua. Moderation Dr. Michael Köhler, WDR

3. Juni 2019, 19.00, Oper Köln
Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben? Emanzipierte Frauenrollen bei Offenbach und Operette. Podiumsdiskussion der Kölner Offenbach-Gesellschaft und WDR3, unter anderem mit Dr. Birgit Meyer, Intendantin Oper Köln, Frank Harders, Offenbach-Experte.

13. Juni 2019, 19.00, Sancta-Clara-Keller
Offenbachs Kölner Wurzeln: Zwischen Aufarbeitung und Verdrängung. Der Kölner Jacques Offenbach und seine Rezeption - eine historische Bilanz.
Podiumsdiskussion der Kölner Offenbach-Gesellschaft und dem WDR3, mit unter anderem Dr. Mario Kramp, Kölnisches Stadtmuseum, und Andrea Zschunke, WDR.

18. Juni 2019, 19.00 Uhr WDR Kleiner Sendesaal
"Katholische Perspektive auf den Humor“
Vortrag mit Rainer Maria Kardinal Woelki. Mitschnitt WDR 3 Forum

AUSBLICK AUF DIE ZWEITE JAHRESHÄLFTE
16. Oktober, 19.00 Uhr, Kleiner Sendesaal WDR
Duell der Rheinnixen - Die ambivalente Beziehung zwischen Richard Wagner und Jacques Offenbach