Übergabe der Hummel-Autographen an die Klassik Stiftung Weimar
Übergabe der Hummel-Autographen an die Klassik Stiftung Weimar: (v.l.n.r) Carola Sieber (Hummel-Gesellschaft-Weimar), Christian Hain (Komm. Direktor Goethe- und Schiller-Archiv), Gabriele Klunkert (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, FB-Leitung Restaurierung Goethe- und Schiller-Archiv), Michael Hasenbeck (Altstuhlmeister Freimaurerloge Anna Amalia zu den drei Rosen), Ernst-Günter Hencke (Vize-Präsident Hummel-Gesellschaft-Weimar), Christa Haubold (Hummel-Gesellschaft-Weimar)  
Foto:  Hannes Bertram  /  Klassik Stiftung Weimar

Am 5. Oktober 2022 wurden zwei Autographen des Weimarer Hofkapellmeisters Johann Nepomuk Hummel (1778-1834) aus dem Jahr 1819 von der Hummel-Gesellschaft-Weimar als Dauerleihgabe an das Goethe- und Schiller-Archiv der Klassik Stiftung Weimar übergeben. Die Weimarer Freimaurerloge Anna Amalia zu den drei Rosen unterstützte den Erwerb finanziell.

Bei den Schriftstücken handelt es sich um eine Verpflichtungserklärung Hummels zum Eintritt in die Freimaurerloge sowie um drei von der Loge vorgelegte Fragen, die Hummel schriftlich beantwortet. Mitglieder der Loge waren u.a. Johann Wolfgang von Goethe oder Johann Gottfried Herder. Die Dokumente geben einen seltenen Einblick in die Verpflichtungen, die im 19. Jahrhundert mit dem Eintritt in die Freimaurerloge verbunden waren.

Ziel der Hummel-Gesellschaft-Weimar ist die Bewahrung des Andenkens an den Hofkapellmeister und Komponisten Johann Nepomuk Hummel. Jedes Jahr im November werden Kammermusikveranstaltungen mit Werken von Hummel in der Musikschule Johann Nepomuk Hummel durchgeführt. Die Gesellschaft vergibt einen Sonderpreis bei Jugend musiziert für die beste Interpretation eines Werkes von Hummel.

Der Entschluss, die Hummel-Autographen dauerhaft im Archiv aufzubewahren, erfolgte in enger Zusammenarbeit der Freimaurerloge Anna Amalia zu den drei Rosen mit dem kürzlich verstorbenen Präsidenten der Hummel-Gesellschaft-Weimar, Manfred Kanngießer. Historisch bedingt sind die Autographen von Hummel weltweit gestreut, sodass noch weitere Funde zu erwarten sind. Das Goethe- und Schiller-Archiv bewahrt die Handschriften künftig unter besten konservatorischen Bedingungen auf und stellt sie für die Forschung zur Verfügung.

Johann Nepomuk Hummel wirkte 19 Jahre seines Lebens von 1819 bis zu seinem Tode im Jahr 1837 als Hofkapellmeister in Weimar.  Sein Werk umfasst mehr als 350 Kompositionen, davon etwa 20 Werke für Soloinstrumente und Orchester, Opern, Ballette, Messen sowie Kammermusik und eine Fülle von Klavierkompositionen. Zu seiner Zeit war er ein berühmter Komponist, Klavierlehrer und Virtuose – bekannt für seine Improvisationstechnik. Hervorzuheben sind ebenso sein soziales Engagement sowie sein Einsatz für das Urheberrecht und andere Musiker, wie z.B. Beethoven. Hummel wurde von Goethe sehr geschätzt, war oft bei ihm zu Gast, komponierte Lieder für Feierlichkeiten im Hause Goethe und bereicherte Empfänge mit seinem Klavierspiel.