Die Deutsche Stiftung Musikleben hat erneut kostbare Streichinstrumente aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds an Preisträger von "Jugend musiziert" vergeben.

Einmal auf einem richtig guten Instrument spielen – dieser Traum ging für 11 junge Musiker im Alter von 10 bis 19 Jahren letzte Woche in Erfüllung.
Jedes Jahr im Herbst öffnet die Deutsche Stiftung Musikleben den Deutschen Musikinstrumentenfonds und verleiht zum Teil jahrhundertealte Streichinstrumente für zunächst zwei Jahre an herausragende Preisträger von „Jugend musiziert“.

Aus allen Teilen Deutschlands kamen die jungen Musiker angereist, um die zur Verfügung stehenden Instrumente (7 Geigen, 2 Bratschen und 2 Violoncelli), am Vormittag auszuprobieren und sich ein passendes auszusuchen. Jüngste Teilnehmerin war die 10-jährige Vicky-Lou Timmer aus Berlin, die glückstrahlend eine seltene Violine mit 7/8-Korpusgröße des Geigenbaumeisters Georg Klotz aus dem Jahr 1797 verliehen bekam.
Die Qual der Wahl hatte besonders die älteste Bewerberin. Pauline Gude (19) aus Lübeck, seit kurzem Jungstudentin bei Prof. Bernhard Gmelin in Hamburg, standen zwei klangschöne Violoncelli zur Auswahl, die unterschiedlicher nicht hätten sein können – ein modernes, gebaut 1962 von Manuel Gadda in Mantua und ein uraltes Prachtexemplar des Breslauer Instrumentenbauers Hans Michael Stirzer von 1704. Doch auch hier fiel die Entscheidung, denn in den strahlend-hellen Klang des modernen Cellos verliebte sich die junge Musikerin sofort, während sie mit dem kernigen Ton des alten Instruments nicht so recht warm werden wollte.

Der 17-jährige Berliner Sebastian Mirow war jedoch sofort angetan vom Klangspektrum, das sich ihm hier offenbarte, und es wurde deutlich, dass die Wahl des passenden Instruments neben dem künstlerischen Können, der aktuellen Körpergröße des Kandidaten und der klanglichen Qualität des Instruments eben immer auch eine Persönlichkeitsfrage ist. Beide Instrumente stammen aus Hamburger Privatbesitz und wurden von den erfreuten Treugebern persönlich an die Neu-Stipendiaten überreicht.

Irene Schulte-Hillen, Präsidentin der Deutschen Stiftung Musikleben, ist überzeugt von dem Förderansatz der Stiftung, bereits den jüngsten Nachwuchsmusikern, die Möglichkeit zu geben, auf einem hervorragenden Instrument zu spielen: „Wir wollen die jungen Künstler ermutigen, neue Klänge zu entdecken, die Freude an ihrem Instrument aufrechtzuerhalten und sich musikalisch weiterzuentwickeln. Wo der Weg hinführen kann sehen wir immer wieder an den Stipendiaten, die wir einst bei „Jugend musiziert“ kennen gelernt und dann bis hin zu herausragenden Wettbewerbserfolgen, Solistenkarrieren und renommierten Professuren und Orchesterstellen begleitet haben.“

Das künstlerische Potential war allseits zu spüren, nun liegt es an den frisch ausgestatteten Stipendiaten selbst, ihren musikalischen Weg weiter zu gehen.