Erstmalig fand vom 08. bis 10. März 2019 die KIWit-School in der Stiftung Genshagen statt. Das dreitägige Qualifizierungsprogramm hatte zum Ziel, insbesondere kunst- und kulturinteressierte junge Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte aus sozioökonomisch weniger privilegierten Milieus bei der Vorbereitung auf ihren beruflichen Ausbildungsweg zu unterstützen.
Hintergrund des Programms ist die Beobachtung, dass Kulturinstitutionen, die bei der Besetzung neuer Stellen die Diversität ihrer Belegschaft fördern möchten, wenig entsprechende Bewerbungen erhalten. Die Ursachen liegen u.a. darin begründet, dass speziell junge Menschen mit marginalisierten Perspektiven soziale, finanzielle und kulturelle Hürden überwinden müssen, um in Kunst-, Musik- und Theaterhochschulen sowie in Studiengängen der Kulturwissenschaft bzw. des Kulturmanagements aufgenommen zu werden. Dadurch sind sie bereits auf Hochschulebene unterrepräsentiert, was in der Folge zu einem Mangel an qualifiziertem Nachwuchs mit Diversitätsmerkmalen führt.
30 junge Menschen konnten sich für die KIWit-School bewerben und bekamen im Rahmen der Veranstaltung konkrete Werkzeuge und relevante Informationen an die Hand, um sich auf die Aufnahmeprüfungen der Hochschulen vorzubereiten. Die praktischen Workshops waren dabei auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden zugeschnitten und beinhalteten u.a. ein Bewerbungstraining, Angebote zur ästhetischen Praxis, Entwicklung der Soft Skills und Stärkung des Selbstbewusstseins. Außerdem hatten sie Möglichkeit zum Networking, konnten Rollenvorbilder kennenlernen und mehr über Finanzierungsmöglichkeiten eines Studiums erfahren.
Die 30 Teilnehmenden reisten aus ganz Deutschland nach Genshagen, wo ihnen das Schloss für drei Tage einen geschützten Raum bot, in dem sie ihr Talent zeigen und entwickeln konnten. Ihre vielfältigen Hintergründe und Interessen sorgten für bereichernde Begegnungen. Ob mit oder ohne familiäre Einwanderungsgeschichte, ob geflüchtet, aus Klein- oder Großstadt, ob Gymnasiasten oder nicht - alle vereinte ein gemeinsamer Nenner: die Begeisterung für Kunst und Kultur.
Eine Teilnehmerin brachte ihre gewonnenen Eindrücke auf den Punkt: "Ich bin definitiv noch motivierter, ein Kunststudium anzufangen. Ich habe einiges zu meinem Auftreten und meiner Haltung sowie zur Finanzierung meines Studiums gelernt“. Die ansteckende Energie ließ einen anderen Teilnehmer wünschen, "beim nächsten Mal wieder dabei zu sein - dann aber als Rollenvorbild, so dass neue Teilnehmende von meinen Erfahrungen beim Bewerbungsprozess profitieren können.“
Eine zweite KIWit-School ist für voraussichtlich Herbst 2019 in Planung.