Das Bundesjugendorchester und Kirill Petrenko bei den Osterfestspielen Baden-Baden 2022.  
Foto:  Monika Rittershaus

Am Ostermontag läutete das Bundesjugendorchester im ausverkauften Kurhaus Baden-Baden mit einer Matinee das Finale der Osterfestspiele ein. Unter der Leitung des Chefdirigenten seines Patenorchesters, der Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko, interpretierten die jungen Musikerinnen und Musiker Beethovens 5. Sinfonie, die „Schicksals-Sinfonie“, und Sibelius Nationalkomposition „Finlandia“. Schon tags darauf übernimmt die weltweit gefeierte Bratschistin Tabea Zimmermann das Orchester, und kehrt als Solistin und musikalische Leiterin zum Orchester ihrer Jugend zurück. Gemeinsam mit Deutschlands jüngstem Spitzenorchester geht sie auf Frühjahrstour nach Köln, Weikersheim, Donaueschingen und Ludwigburg. Im Gepäck: Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 6 „Pastorale“ und Hector Berlioz‘ Sinfonie mit Solo-Bratsche,„Harold en Italie“.

Intensive Proben in der Festspielstadt

Rund um die Osterfeiertage wird es stets lebhaft in der berühmten Kurstadt Baden-Baden. Mittendrin: das Bundesjugendorchester, Patenorchester der Berliner Philharmoniker. Über mehrere Tage erfüllt das Bundesjugendorchester Baden-Badens Stadtteil Cité mit Musik. Seit 2013 bereitet es sich hier auf seine Auftritte in der Festspielstadt vor. Auf Einladung des Festspielhauses kommen die jungen Musikerinnen und Musiker mit den Profis aus Berlin zusammen, können Proben und Vorstellungen besuchen und in Kammermusikformationen mit den Philharmonikern auftreten. In diesem Jahr wurde die Zeit darüber hinaus durch den Austausch mit den Stipendiatinnen und Stipendiaten der Start-Stiftung, einem Bildungs- und Engagementprogramm für Schülerinnen und Schüler mit Einwanderungsgeschichte bereichert. Orchesterdirektor Sönke Lentz. „Für die talentierten Nachwuchsmusikerinnen und -musiker war es wieder eine enorme Herausforderung und Chance mit diesem Weltklassedirigenten arbeiten zu dürfen. Kirill Petrenko gelingt es im Handstreich die Jugendlichen aus großer Ehrfurcht in ein kollektiv arbeitendes Orchester in Höchstform zu formieren.“

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Abbildung: Portrait Tabea Zimmermann
Die Bratschistin Tabea Zimmermann  
Foto:  Marco Borggreve

Mit der „Pastorale“ in den Frühling

Nach den Osterkonzerten kehrt die weltweit gefragte Bratschistin Tabea Zimmermann in das Orchester ihrer Jugend zurück: Anfang der 1980er-Jahre war die 2020 mit dem „Ernst von Siemens Musikpreis“ ausgezeichnete Musikerin selbst Mitglied im Bundesjugendorchester. Erarbeitet werden Beethovens 6. Sinfonie „Pastorale“, und Hector Berlioz‘ „Harold en Italie“ – ein Programm über Natur und Helden, übers Zuhören und musikalische Gemeinschaften. Denn auch hier steht das gemeinsam agierende Kollektiv besonders im Vordergrund. Bei der Einstudierung unterstützt von dem jungen Dirigenten Oscar Jockel, Gewinner des „Siemens Conductors Scholarship“ und Akademist der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker, wird Tabea Zimmermann das Orchester von der Soloposition, beziehungsweise dem ersten Bratschenpult aus ohne Dirigierunterstützung leiten.

Tabea Zimmermann schwärmt von der Zusammenarbeit mit dem Bundesjugendorchester: „Das Konzertprogramm mit dem Bundesjugendorchester steht für mich gewissermaßen unter dem Motto „ganz Ohr“. Als Musikerin, die immer auch einen kammermusikalischen Ansatz verfolgt, ist gegenseitiges Zuhören der Schlüssel zum gemeinsamen Musizieren. Deshalb begebe ich mich mit den Jugendlichen auf eine intensive Suche nach den roten Fäden innerhalb der beiden Werke. Ein solches Experiment braucht Zeit – und beim Bundesjugendorchester haben wir den großen Luxus, uns viel davon nehmen zu können.“

Konzerttermine

22. April: Köln – Philharmonie mit Live-Übertragung durch WDR3
23. April: Weikersheim – TauberPhilharmonie
24. April: Donaueschingen – Donauhallen
25. April: Ludwigsburg – Forum am Schlosspark