Prof. Dr. Karl-Jürgen Kemmelmeyer, Professor für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik und Theater Hannover, ist in seinem Amt als Präsident des Landesmusikrates bestätigt worden. Die Delegierten der 52 Mitgliedsverbände, die mehr als eine halbe Million musizierender Bürgerinnen und Bürger Niedersachsens vertreten, wählten Kemmelmeyer einstimmig für weitere drei Jahre. Außerdem wurden Aloys Grba (Hagen a.T.W.) als Vizepräsident, Peter Harbaum (Osnabrück), UMD Dr. Claudia Kayser-Kadereit (Osnabrück), Martin Knauer (Celle), Arndt Jubal Mehring (Bad Pyrmont), Wolfgang Schröfel (Hannover), Andreas Schultze-Florey (Hannover) und Bernd Voorhamme (Hannover) als weitere Präsidiumsmitglieder bestätigt.

Auf der 31. Mitgliederversammlung des Landesmusikrates am 25. Oktober in Hannover diskutierten die Delegierten über das Projekt "Musikland Niedersachsen" und überreichten Ministerpräsident Christian Wulff die Visionen eines "Musikplanes 2020".

"Niedersachsen ist ein Musikland mit großer Tradition und innovativer Kraft zugleich", betonte Prof. Dr. Karl-Jürgen Kemmelmeyer bei der übergabe. Die einzigartige Vielfalt sei das Markenzeichen der niedersächsischen Musikkultur im zweitgrößten Flächenland Deutschlands - Vielfalt von der Breite bis in die Spitze: Vom Laienchor bis zur Staatsoper, von der Musikschule bis zum Profi-Orchester, vom Hauskonzert bis zum internationalen Festival.

Das vom Ministerpräsidenten 2005 verkündete 10-Punkte-Programm bilde den Ausgangspunkt für die Darstellung bestehender Projekte und die Entwicklung von Visionen. Die Fortschreibung des Sachstandes und die Umsetzung der Visionen erfordere Planungen auf strategischer und operativer Ebene. Der Landesmusikrat schlage deshalb vor, den Landesmusikrat Niedersachsen zu beauftragen, den zum ersten Mal 1981 erstellten Musikplan Niedersachsen fortzuschreiben und in Arbeitsgruppen unter Beteiligung der "Musikland Niedersachsen Projektinitiative" und der Fachministerien zu erneuern. Abschließend solle dieser Plan - vergleichbar dem Modell in Bayern - im Landtag behandelt und dort als Musikplan des Landes Niedersachsen verabschiedet werden.

Die Delegierten verabschiedeten außerdem eine umfangreiche Satzungsänderung, die neue Entscheidungsstrukturen nach der übernahme der Trägerschaft der Landesmusikakademie beinhaltet. Der Landesmusikrat Niedersachsen wird die Landesmusikakademie in Wolfenbüttel nicht als abgetrennte gGmbH, Zweckbetrieb oder Stiftung betreiben, sondern als Teilreferat in den Aufgabenbereich des Landesmusikrates integrieren. Der Sitz des Landesmusikrates wird an den Standort der Landesmusikakademie nach Wolfenbüttel verlegt.

Aus der Position des Geschäftsführers des Landesmusikrates wird der Direktor des Landesmusikrates, der dem Vorstand des Landesmusikrates angehört und auch die fachliche Leitung der Landesmusikakademie übernehmen soll. Diese Struktur ist vergleichbar auch beim "Landessportbund Niedersachsen e.V." enthalten. Der Vorstand besteht zukünftig aus dem Präsidenten, dem Vize-Präsidenten und dem Direktor. Für maßgebliche Entscheidungen gilt das "Vieraugen-Prinzip". Eine Entscheidung gegen den Präsidenten ist jedoch nicht möglich.