„Unser Zukunftsplan für den Grünen Hügel steht: Katharina Wagner bleibt auf Wunsch der Gesellschafter und ihren eigenen Wunsch für weitere fünf Jahre Leiterin der Festspiele. Das ist eine gute Nachricht! Gleichzeitig sind wir uns einig, dass ihr durch eine strukturelle Weiterentwicklung der Governance ein noch stärkerer Fokus auf die künstlerische Leitung der Festspiele ermöglicht wird. Die Gesamtgeschäftsführung wird der neuen Position eines General Managers übertragen, der die Festspiele organisatorisch und wirtschaftlich verantwortet“, erklärten Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Bayerns Kunstminister Markus Blume nach einem persönlichen Gespräch mit Festspielleiterin Prof. Katharina Wagner in München. Dabei hatten sie den Wunsch der Gesellschafter der Bayreuther Festspiele GmbH übermittelt, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Frau Prof. Wagner als Leiterin der Bayreuther Festspiele von 2025 bis 2030 fortzusetzen. Frau Prof. Wagner hat nach Überzeugung der Gesellschafter die Festspiele in den vergangenen Jahren mit großem künstlerischem Erfolg geführt und mit dem vorgelegten Konzept vielversprechende Impulse für eine künstlerische Weiterentwicklung der Festspiele aufgezeigt.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Es ist eine gute Nachricht und es freut mich sehr, dass wir Katharina Wagner für eine weitere Amtszeit gewinnen konnten. In den letzten Jahren ist es ihr immer wieder gelungen, künstlerische Meilensteine zu setzen. Zudem hat sie erfolgreich neue Präsentationsformen wie etwa die Kinderoper und die Kino-Übertragungen eingeführt. Deshalb ist es sehr gut, dass Katharina Wagner auch in Zukunft eine prägende Rolle auf dem Grünen Hügel haben wird. Durch die neue Governance-Struktur hat sie zukünftig die Möglichkeit, den Fokus voll und ganz auf die künstlerische Weiterentwicklung der Festspiele zu legen und deren Profil zu schärfen. Damit schaffen wir nun eine wesentliche Voraussetzung, um die Bayreuther Festspiele nachhaltig für die Zukunft aufzustellen. Vor diesem Hintergrund ist der Bund nun auch bereit, sich noch stärker für Bayreuth zu engagieren und mehr Verantwortung zu übernehmen: Wir werden nun, vorbehaltlich der Schaffung aller erforderlichen haushaltsrechtlichen Voraussetzungen, ebenfalls hälftig die Gesellschaftsanteile von 14 Prozent von der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth e.V. übernehmen und mit einem Anteil von dann 36 Prozent die Bayreuther Festspiele finanziell absichern. Für den Bund wie für mich persönlich ist es ein wichtiges Anliegen, dass die so wichtigen Bayreuther Festspiele gut aufgestellt sind und mit sicher weiteren spannenden und attraktiven Neuerungen ein möglichst breites Publikum hierzulande wie auch weltweit ansprechen können.“
Kunstminister Markus Blume weiter: „Für die Bayreuther Festspiele als herausragendes nationales Kulturgut brauchen wir künstlerisch und strukturell die beste Aufstellung – und diese haben wir jetzt! Zusammen mit Katharina Wagner und durch die strukturelle Weiterentwicklung haben wir die Weichen dafür gestellt, dass die Festspiele weiterhin weltweit Maßstäbe in der zeitgemäßen Auseinandersetzung mit dem Werk Richard Wagners setzen können. Sie hat Bayreuth spannende neue Impulse gegeben – und auch ihr Blick in die Zukunft der Festspiele hat überzeugt. Bayreuth und Wagner: Das gehört zusammen und bleibt zusammen. Ich bin zuversichtlich, dass Katharina Wagner und das ganze Team das internationale Renommee der Festspiele unter diesen Voraussetzungen weiter ausbauen können. Der Mythos Wagner lebt weiter – auch weil der Freistaat sein Versprechen einlöst: Bayern bekennt sich zu einem größeren finanziellen Engagement in Bayreuth und übernimmt die von den Freunden von Bayreuth angekündigte Reduzierung der Anteile hälftig.“
Effiziente neue Struktur mit künstlerischer Leitung und Geschäftsführung
Staatsminister Blume, Staatsministerin Roth und Frau Prof. Wagner haben sich in ihrem Gespräch auf eine strukturelle Weiterentwicklung der Festspiele verständigt. Die künftige Festspielleitung ab 2025 soll sich ganz auf ihre künstlerische Arbeit konzentrieren können. Es wurde vereinbart, dass die Organisation der Festspiele im Interesse einer klaren, effizienten Struktur angepasst wird. Die Geschäftsführung wird vollständig in die Hände eines General Managers gelegt; diese neue Position soll über ein Findungsverfahren so bald wie möglich besetzt werden. Die Festspielleitung verantwortet innerhalb der Gesellschaft den künstlerischen Bereich und hat im Rahmen des von den Gesellschaftern bereitgestellten künstlerischen Budgets volle künstlerische Freiheit.
Festspielleitung Prof. Katharina Wagner: „Ich freue mich über das von den Gesellschaftern entgegengebrachte Vertrauen und auf weitere fünf Jahre der Zusammenarbeit. Ich bin sehr erfreut darüber, dass wir gemeinsam einen Weg gefunden haben, die künstlerische Autonomie zu stärken. Mein ganzer Fokus kann jetzt rein auf der kreativen Arbeit liegen.”
Übernahme freier Gesellschafter-Anteile durch Bund und Freistaat Bayern
Bund und Freistaat Bayern haben sich vor dem Hintergrund der strukturellen Weiterentwicklungen bereit erklärt, die durch die Entscheidung der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth e.V. freigewordenen Gesellschaftsanteile von 14 Prozent hälftig zu übernehmen, vorbehaltlich der Schaffung aller erforderlichen haushaltsrechtlichen Voraussetzungen, und die Zuschüsse des Bundes und des Landes damit entsprechend zu erhöhen. Bund und Land werden somit ab 2025 je 36 Prozent der Gesellschaftsanteile halten. Für das Wirtschaftsjahr 2024 der Bayreuther Festspiele GmbH wurde eine Übergangsregelung vereinbart, für die sowohl im Bundes- als auch im Landeshaushalt entsprechend Vorsorge getroffen ist. Die feste Verankerung des privaten, bürgerschaftlichen Engagements in der Gesellschafterstruktur der Bayreuther Festspiele ist und bleibt ein wichtiger Faktor in Bayreuth.
Dr. Georg von Waldenfels, Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth e.V.: „Das zukünftige Engagement der Gesellschaft der Freunde sehe ich als positive Botschaft an. Mit diesen einstimmigen Entscheidungen aller Gesellschafter werden für die Festspiele positive Signale gesetzt.“