Am 26. November 2011 ging an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ (HMT) Leipzig der 5. Deutsche Hochschulwettbewerb Orchesterdirigieren mit der Verleihung der Preise zu Ende.

Der mit 1000 Euro dotierte Erste Preis wurde von der Jury an Justus Thorau (Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar) vergeben. Zudem errang Thorau den mit einem Preisgeld von 500 Euro verbundenen Sonderpreis der Neuen Liszt Stiftung Weimar für die beste Interpretation des Werkes „Crise“ von Manuel Durao, der von Prof. Rolf-Dieter Arens überreicht wurde.

Der Zweite Preis der Jury (500 Euro) ging an Mirga Gražinyte-Tyla (HMT Leipzig) ebenso wie der Sonderpreis des MDR Sinfonieorchesters, der ein Dirigat mit diesem MDR-Klangkörper beinhaltet, durch die Orchestermitglieder des MDR Sinfonieorchesters bestimmt und von Michael Gühne vom Orchestervorstand überreichte wurde.

Der Preisvergabe vorangegangen war ein spannendes Abschlusskonzert im Großen Saal der HMT Leipzig. Unter dem Dirigat der vier Finalisten Olivier Pois (Musikhochschule Stuttgart), Joongbae Jee (Hochschule für Musik Mannheim), Justus Thorau (Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar) sowie Mirga Gražinyte-Tyla (HMT Leipzig) spielte das MDR Sinfonieorchester Werke von Franz Liszt, Jean Sibelius, Maurice Ravel, Manuel Durao und Manuel de Falla. Die beeindruckenden Leistungen aller Finalisten wurden vom Publikum begeistert umjubelt.

Die vier Finalisten hatten sich seit Wettbewerbsbeginn am 20. November 2011 nach vier Wertungsrunden gegen die 19 Mitbewerber des 5. Deutschen Hochschulwettbewerbs Orchesterdirigieren durchgesetzt. Der achtköpfigen, hochkarätig besetzten Jury unter dem Vorsitz von Ulrich Windfuhr, Professor für Dirigieren an der HMT Leipzig, gehörten die Dirigierprofessoren Klaus Arp (Mannheim), Per Borin (Stuttgart), Joachim Harder (Detmold), Bernhard Kontarsky (Stuttgart) und Nicolás Pasquet (Weimar) sowie der Leiter der Hauptabteilung Klangkörper des MDR, Carsten Dufner, und die Erste Konzertmeisterin des MDR Sinfonieorchesters, Waltraut Wächter, an.

Das im Abschlusskonzert uraufgeführte Werk „Crise“ von Manuel Durao war zuvor in einem Kompositionswettbewerb gekürt worden. Carsten Dufner überreichte hierzu die Siegerurkunde an Manuel Durao, Dirigierstudent in der Klasse von Prof. Reinhard Pfundt an der HMT Leipzig.

Das sensibel reagierende und feinfühlig musizierende MDR Sinfonieorchester hatte den Wettbewerbsteilnehmern bereits in den vergangenen Tagen neben dem Hochschul-sinfonieorchester der HMT Leipzig und dem Leipziger Symphonieorchester als „Instrument“ zur Verfügung gestanden.

Der Wettbewerbssieger Justus Thorau wurde 1986 in Berlin geboren. Seit 2006 ist er Dirigierstudent an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar bei Prof. Nicolás Pasquet, Prof. Gunter Kahlert und Prof. Anthony Bramall. Im März 2010 wurde Thorau in das Dirigentenforum des Deutschen Musikrates aufgenommen.

Die Zweitplatzierte Mirga Gražinyte-Tyla wurde in Litauen geboren und studiert seit 2008 an der HMT Leipzig Dirigieren bei Prof. Ulrich Windfuhr. Sie wurde 2009 in das Dirigentenforum des Deutschen Musikrates aufgenommen.

Der Deutsche Hochschulwettbewerb Orchesterdirigieren findet jedes dritte Jahr an einer Musikhochschule in Deutschland statt, die in der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen in der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) vertreten ist. Jede in der Konferenz vertretene Hochschule darf je zwei Kandidaten zum 5. Deutschen Hochschulwettbewerb Orchesterdirigieren entsenden.
Für Dirigierstudierende in Deutschland ist der Wettbewerb von herausragender Bedeutung. Zum einen haben sie die Möglichkeit, mit Profi-Orchestern zu arbeiten, was während ihrer Ausbildung nur selten geschieht. Zum anderen können sich die Studierenden aneinander messen und gegenseitig von ihren Erfahrungen, ihrem Wissen und ihren Ideen profitieren.