Juliane Banse wird am Mittwoch, den 11. Juli in München ein bis vor kurzem verschollenes Lied von Franz Liszt uraufführen: „Wenn die letzten Sterne bleichen“. Das Werk wird im Rahmen der Eröffnung der Graf-Pocci-Ausstellung in der Bayerischen Staatsbibliothek vorgestellt. Begleitet wird sie von Helmut Deutsch.

„Wenn die letzten Sterne bleichen“ entstand am 20. Oktober 1843, als Franz Liszt auf einer Konzerttournee in München weilte. Den äußeren Rahmen bot eine gesellige Zusammenkunft im Salon von Bettina von Arnim, geb. Brentano, die sich damals ebenfalls in München aufhielt. Geschrieben wurde es laut Widmung für Franz Graf Pocci, den berühmten, am königlichen Hof hochgeschätzten „Kasperl“-grafen, in dessen Nachlass es erhalten blieb. Entdeckt wurde die Komposition im Zuge der Vorbereitungen zur Ausstellung über Franz Graf Pocci.

Juliane Banse ist weltweit eine der vielseitigsten deutschsprachigen Sängerinnen, die in allen Bereichen ihres Metiers gleichermaßen zu Hause ist – in Oper, Konzert, Alter- und Neuer Musik. Für ihre jüngsten CD-Einspielungen „Kurtag – Fragmente“ und Lieder von Koechlin erhielt sie zahlreiche nationale und internationale Schallplattenpreise, so u. a. den Midem Classique Award, den Preis der Deutschen Schallplattenkritik sowie erst jüngst den BBC Award und den Edison Classical Award. Für die nächste Saison sind interessante Opernproduktionen geplant: Am Theater an der Wien wird sie unter der musikalischen Leitung von Nikolaus Harnoncourt die Eurilla in der Neuproduktion von Joseph Haydns „Orlando paladino“ (ab 17. November 2007) singen, ab Februar 2008 ist sie die Genoveva in Robert Schumanns gleichnamiger Oper (Regie: Martin Kusej) der Oper Zürich. Die kommende Saison wird im Sommer 2008 mit der Ilia in Wolfgang Amadeus Mozarts „Idomeneo“ beendet (Musikalische Leitung: Kent Nagano). Mit dieser Produktion, die im Rahmen der Münchner Operfestspiele Premiere haben wird, wird das Münchner Cuvilliers-Theater wiedereröffnet.