Die Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler vergibt ihren fünften Musikpreis 2020 an das Goldmund Quartett. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert. Zusätzlich zum Preisgeld erhält das Goldmund Quartett Einladungen zu Konzertauftritten beim Beethovenfest Bonn, beim Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Kissinger Sommer sowie beim Heidelberger Frühling. Die vier Musikfestivals sind Kooperationspartner der Jürgen Ponto-Stiftung bei der Ausrichtung des Musikpreises. Die öffentliche Preisverleihung findet am 29. März 2020 bei einem Konzert des Ensembles im Rahmen des Heidelberger Frühlings statt.
Der Musikpreis der Jürgen Ponto-Stiftung wird im zweijährigen Turnus vergeben. Als Preisträger können sich Streichquartette aus Deutschland, Österreich und der Schweiz qualifizieren, deren Mitglieder in der Regel nicht älter als 30 Jahre sind und die bereits einen internationalen Wettbewerb gewonnen haben. Zur Auswahljury gehören Frank Siebert, Chefdramaturg des Schleswig-Holstein Musik Festivals, Dr. Michael Gassmann, Leiter des künstlerischen Betriebs beim Heidelberger Frühling, Dr. Dettloff Schwerdtfeger, Geschäftsführer des Beethovenfestes Bonn, Dr. Tilman Schlömp, Intendant des Kissinger Sommers, Prof. Dr. Andreas Eckhardt, Fachkurator der Jürgen Ponto-Stiftung im Bereich Musik, sowie Ralf Suermann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Jürgen Ponto-Stiftung. Seit 2012 waren das Amaryllis Quartett, das Schumann Quartett, das Aris Quartett sowie das Vision String Quartet ausgezeichnet worden.
In der Begründung der Jury heißt es: "Das Goldmund Quartett hat in den letzten Jahren eine außerordentlich vielversprechende Entwicklung genommen. Es hat sich Zeit gelassen, einen eigenen Klang zu entwickeln, der inzwischen absolute Podiumsreife erlangt hat. Das Goldmund Quartett, das bereits seit vielen Jahren in dieser Besetzung musiziert, ist in jeder musikalischen Epoche zuhause, und die großen Preise der jüngeren Vergangenheit belegen in eindrucksvoller Weise, dass sein Ruf, zu einem der besten Streichquartette seiner Generation zu gehören, sich inzwischen auch international durchsetzt.“
Das Ensemble mit den Mitgliedern Florian Schötz, Pinchas Adt (beide Violine), Christoph Vandory (Viola) und Raphael Paratore (Violoncello) formierte sich 2009 und hat seinen Sitz in München. Seit seinem Debut im Münchner Prinzregententheater konzertiert das Goldmund Quartett in Deutschland und bei internationalen Festivals.
Im Oktober 2016 erschien bei NAXOS die Debut-CD des Quartetts mit Werken von Joseph Haydn, die u.a. bei der BBC, The Strad Magazine, Gramophone Magazine, dem American Record Guide und dem Bayerischen Rundfunk hervorragende Rezensionen erhielt. Im Juli 2018 erschien die zweite CD des Quartetts mit Werken von Schostakowitsch bei Berlin Classics.
Jüngste Auszeichnungen sind der zweite Preis und der Sonderpreis für die beste Interpretation eines Streichquartetts des 20. Jahrhunderts bei der Wigmore Hall International String Quartet Competition 2018 sowie ein erster Preis und der Preis für die beste Interpretation des Auftragswerks bei der Melbourne International Chamber Music Competition 2018. Für die Saison 2019/20 wurde das Goldmund Quartett von der European Concert Hall Organisation zu "Rising Stars“ nominiert, verbunden mit einer Tournee in die wichtigsten europäischen Konzertsäle. Erst im August gab das Ensemble bekannt, dass es von der Nippon Music Foundation auserwählt wurde, für vier Jahre auf dem berühmten "Paganini Quartet“ spielen zu dürfen.
Wichtige musikalische Impulse erhielt das Quartett von Mitgliedern des Alban Berg Quartetts, unter anderem von Günter Pichler an der Escuela Superior de Música Reina Sofia, dem Artemis Quartett sowie von Alfred Brendel und zahlreichen weiteren renommierten Ensembles.
Jürgen Ponto-Stiftung
Seit 1977 widmet sich die rechtlich selbständige Jürgen Ponto-Stiftung dem künstlerischen Nachwuchs in Deutschland. Sie unterstützt Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Musik, bildende Kunst und Literatur, die am Beginn ihrer Karriere stehen. Benannt ist die in Frankfurt am Main ansässige Stiftung nach dem damaligen Vorstandssprecher der Dresdner Bank, Jürgen Ponto. Die Stiftung erinnert an das Engagement Jürgen Pontos, der sich zu Lebzeiten sehr für die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler in Deutschland einsetzte. Das Stiftungsvermögen beläuft sich auf 11,3 Millionen Euro.