Die Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler vergibt den Musikpreis im Fach Kammermusik zum vierten Mal. In diesem Jahr zeichnet die Stiftung das Vision String Quartet aus Berlin aus. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert. Zusätzlich zum Preisgeld erhält das Vision String Quartet Einladungen zu Konzertauftritten beim Beethovenfest Bonn, beim Heidelberger Frühling, dem Schleswig-Holstein Musik Festival sowie dem Kissinger Sommer. Die vier Musikfestivals sind Kooperationspartner der Jürgen Ponto-Stiftung bei der Ausrichtung des Musikpreises, der am 4. September im Rahmen des Beethovenfestes Bonn auf Burg Namedy offiziell verliehen wird. In den Jahren 2012, 2014 und 2016 waren das Amaryllis Quartett, das Schumann Quartett sowie das Aris Quartett ausgezeichnet worden.
Der Musikpreis der Jürgen Ponto-Stiftung wird im zweijährigen Turnus vergeben. Als Preisträger können sich Streichquartette aus Deutschland, Österreich und der Schweiz qualifizieren, deren Mitglieder in der Regel nicht älter als 30 Jahre sind und die bereits einen internationalen Wettbewerb gewonnen haben. Zur Auswahljury gehören Frank Siebert, Chefdramaturg des Schleswig-Holstein Musik Festivals, Dr. Michael Gassmann, Leiter des künstlerischen Betriebs beim Heidelberger Frühling, Dr. Dettloff Schwerdtfeger, Kaufmännischer Geschäftsführer des Beethovenfestes Bonn, Dr. Tilman Schlömp, Intendant des Kissinger Sommers, Prof. Dr. Andreas Eckhardt, Fachkurator der Jürgen Ponto-Stiftung im Bereich Musik, sowie Ralf Suermann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Jürgen Ponto Stiftung.
In der Begründung der Jury heißt es: "Wir haben das Vision String Quartet in den zurückliegenden Jahren intensiv beobachtet. Nun halten wir in der Jury den Augenblick für gekommen, das beeindruckende Können des Ensembles sowie dessen Beherztheit auszuzeichnen, mit der es eine ganz eigene künstlerische Handschrift entwickelt hat. Das gleichberichtige Nebeneinander von klassischer und populärer Musik halten wir für einen vielversprechenden Weg, neue Publikumsschichten für das Genre der Kammermusik zu gewinnen.“
2012 gegründet, absolvieren Jakob Encke und Daniel Stoll (beide Violine), Sander Stuart (Viola) und Leonard Disselhorst (Violoncello) ihr Kammermusikstudium beim Artemis Quartett in Berlin sowie bei Günter Pichler an der Escuela Superior de Música Reina Sofía in Madrid. Weitere Impulse erhielten sie von Lehrern wie Heime Müller, Eberhardt Feltz und Gerhard Schulz sowie auf Meisterkursen des internationalen Kammermusikcampus der Jeunesses Musicales, ProQuartet in Frankreich und der Stiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz, zu deren Stipendiaten sie gehören.
Im November 2016, nur einen Monat nach ihrer Auszeichnung mit dem Publikumspreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, erspielte sich das junge Quartett beim internationalen Concours de Génève den 1. Preis sowie alle Sonderpreise. Zuvor, im Januar 2016, gewann es beim Felix Mendelssohn Bartholdy Wettbewerb in Berlin ebenfalls den 1. Preis sowie alle Sonderpreise. Im Juni 2017 durfte das Ensemble den Würth-Preis entgegennehmen.
In der relativ kurzen Zeit seines Bestehens hat sich das Vision String Quartet unter den jungen Streichquartetten etabliert. Nicht zuletzt aufgrund seiner einzigartigen Wandlungsfähigkeit zwischen dem klassischen Streichquartett-Repertoire und Eigenkompositionen sowie Arrangements aus den Bereichen Jazz, Pop und Rock. Für Sommer 2018 ist die Produktion ihrer Debüt-CD geplant.