"tutti pro" heißt das Projekt, bei dem Orchesterpatenschaften zwischen Jugend- und Berufsorchestern gestiftet werden. Die Initiative wurde im April 2004 von der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) und der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD) mit Unterstützung des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau gegründet. Als dritter Partner ist der Verband deutscher Musikschulen (VdM) nun Mitträger von „tutti pro“. Die Vereinbarung wurde am 13. Januar 2007 von Barbara Haack (stellvertretende Vorsitzende der JMD), Hartmut Karmeier (Vorsitzender der DOV) und Dr. Winfried Richter (Vorsitzender des VdM) im Konzerthaus Berlin unterzeichnet.

Ziel der Patenschaften ist es, Jugendorchester und Berufsorchester in Verbindung zu bringen. Bis September 2006 sind auf diese Weise rund 20 Patenschaften entstanden und beurkundet worden, rund 30 befinden sich in Vorbereitung. Als erste Orchesterpatenschaft wurde 2004 die Zusammenarbeit des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin mit der Deutschen Streicherphilharmonie, dem jungen Spitzenensemble der Musikschulen, mit „tutti pro“ ausgezeichnet.

Durch die Kooperation mit dem VdM bietet sich die Möglichkeit, die Initiative an den rund 950 öffentlichen Musikschulen in Deutschland breiter bekanntzumachen. Dadurch sollen Patenschaften gegründet werden, die innerhalb des kommunalen Musiklebens wirksam werden. Berufsorchester sollen dabei zur Übernahme einer oder auch mehrerer Patenschaften vor Ort motiviert werden.

Die Patenschaften sind selbst getragene, verantwortete und ausgestaltete Verbindungen zwischen den Orchestern. Konkrete Inhalte können Probenbesuche, Beratung durch die Berufsmusiker, gemeinsame Konzerte und Hilfe bei der Beschaffung von Instrumenten und Noten sein. Häufig werden die Berufsorchester auf der Geberseite stehen, ihr Gewinn besteht jedoch in einem Imageplus und einem neuen jungen Publikum.

Die Verbände DOV, JMD und VdM stehen ihren Mitgliedern dabei beratend zur Verfügung. Formale Anerkennung verleihen sie gelungenen Patenschaften mit einer Urkunde, die bei einer gemeinsamen Veranstaltung beider Orchester überreicht wird. Hiermit können die Orchester ihre Patenschaft auch öffentlichkeitswirksam darstellen.

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