Der französische Cembalist, Organist, Pianist und Komponist Jean Rondeau erhält den diesjährigen "Förderpreis Deutschlandfunk", der seit 1998 gemeinsam vom Sender und dem Musikfest Bremen an hochbegabte Nachwuchskünstler vergeben wird.
Der 1991 in Paris geborene Rondeau erlebte 2012 seinen Durchbruch, als er einer der jüngsten Gewinner des renommierten Cembalo-Wettbewerbs des Musica Antiqua Festivals in Brügge wurde. Seitdem hat er wie kaum ein zweiter Künstler innerhalb nur weniger Jahre dem Cembalo mit Virtuosität, Ausdruckskraft und Originalität eine völlig neue Aufmerksamkeit beschert.
"Jean Rondeau zeichnet sich durch ein kantables, reich artikuliertes und dynamisches Spiel mit einem fokussierten, resonanzreichen Klang aus. Das ermöglicht ihm fesselnde Interpretationen, die sich dank seines bewundernswerten Anschlags kontrastreich zwischen ausgewogener Eleganz und schwungvoller Vitalität bewegen und die spieltechnischen Möglichkeiten des Cembalos vollends ausschöpfen", begründet die Jury die Entscheidung.
Der "Förderpreis Deutschlandfunk" umfasst als Sachpreis eine Studioproduktion für eine CD-Einspielung als »Artist in Residence« beim Deutschlandfunk in Köln. Der Preis wird dem Künstler während des Festivals am 27. August 2016 im Rahmen eines Festaktes verliehen. Preisträger der vergangenen Jahre waren u. a. Julia Fischer, Patricia Kopatchinskaja, Kristian Bezuidenhout, Antoine Tamestit, Sophie Pacini, Leonard Elschenbroich und Simone Rubino.
Im Rahmen des 27. Musikfests Bremen kann das Publikum Jean Rondeau gleich in drei Konzerten erleben. Zusammen mit einem fünfköpfigen Ensemble bringt er Cembalo-Konzerte von Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel zur Aufführung (27.08., Unser Lieben Frauen Kirche), interpretiert in einem Cembalo-Recital Werke von Johann Sebastian Bach, Jean-Philippe Rameau und Joseph-Nicolas-Pancrace Royer (30.08., Jagdschloss Clemenswerth) und stellt sich abschließend als Pianist mit seinem Jazz-Ensemble Note Forget in der Reihe »Musikfest Surprise« mit Eigenkompositionen und Improvisationen vor (31.8., BLG-Forum Überseestadt).