So viele Festivaltage und Gäste wie nie, die besten Spielstätten der Stadt und so viele hochkarätige Stars der internationalen Jazzszene wie in keinem Jahr zuvor – auf allen Ebenen können die Jazztage Dresden auf eine besonders erfolgreiche 17. Auflage zurückblicken. Über 30.000 Zuschauer besuchten die insgesamt 104 Veranstaltungen. Das sind doppelt so viele Gäste wie 2016 und eine Veranstaltungsauslastung von etwa 75 Prozent. Damit haben sich die Jazztage Dresden auch im deutschen Vergleich zu einem der längsten und erfolgreichsten Jazzfestivals entwickelt. Im künstlerischen Niveau sind die Jazztage mit großen Festivals in ganz Europa auf Augenhöhe.

Während der Jazztage Dresden vom 2. bis 26. November 2017 konnten die Zuschauer 64 Konzerte, 8 "Swing & Dine“-Veranstaltungen, vier QF-Jazztreffs in der QF-Passage, 17 RADIOKÖRNER-Lounges mit dem Bongo-DJ-Team sowie sechs Sonderkonzerte erleben. "Die Verlängerung des Festivalzeitraumes auf 25 Tage in diesem Jahr ist sehr gut angekommen“, erläutert Intendant Kilian Forster. "Viele unserer Gäste und Künstler aus aller Welt waren sich einig: Ein solches Festival gibt es in ganz Deutschland kein zweites Mal! Wir konnten viele große Namen der Jazzszene nach Dresden holen. Es gab in diesem Jahr wenig, was wir nicht ganz genau so wieder machen würden“, so Forster.

Im Rückblick auf die diesjährige Ausgabe dankten Geschäftsführerin Tanja Grandmontagne und Intendant Kilian Forster allen voran den zahlreichen Besuchern des Festivals. "Sie sind ohne Frage die größte Stütze der Jazztage Dresden“, ist Forster überzeugt. Ebenso positiv hob er die Zusammenarbeit mit den Spielstätten hervor – hierunter das Erlwein-Capitol, die Staatsoperette, das Societaetstheater, die Landesbühnen Sachsen in Radebeul und das Theater Meißen. "Als besonders fruchtbar haben sich die Kooperationen mit Andreas Grosse und seiner Konzertreihe ‚Musik zwischen den Welten‘, dem Jazzclub Tonne und den Firebirds erwiesen“, sagt Forster. Einzig im Kulturpalast blieb der Kartenverkauf hinter den Erwartungen der Organisatoren. Für verstärkte Musik – wie das Konzert von Klaus Doldinger und seiner Band Passport – wäre der Saal akustisch weniger geeignet. Für die Veranstaltung mit Chick Corea hingegen passte der Spielort wunderbar. "Hier bedarf es wohl nur noch mehr Zeit zur Eingewöhnung“, resümiert Forster. Überraschend gut lief der "Swing Band Ball“. "Zum ersten Mal haben wir hierfür ausschließlich lokale Musiker eingeladen. Zunächst hielt sich der Vorverkauf in Grenzen, doch letzten Endes wurde der Ball sehr gut angenommen und die Gäste waren rundum begeistert“, so Forster.

Nachdem der Rausch der diesjährigen Jazztage Dresden verflogen ist, steht schon der Zeitrahmen der nächsten Saison fest: Die 18. Ausgabe wird vom 1. bis 25. November 2018 stattfinden. Bis dahin können Jazzbegeisterte noch drei Weihnachtskonzerte erleben: Klazz Brothers & Cuba Percussion spielen 14. Dezember um 20 Uhr ihr Konzert "Classic & Tango Meets Cuba“ im Kulturpalast und am 15. Dezember um 19.30 Uhr "Christmas meets Cuba“ im Dresdner Pianosalon. Am 27. Dezember zaubert Tom Gaebel um 19.30 Uhr "A Swinging Christmas“ auf die Bühne der Staatsoperette. Für alle Veranstaltungen gibt es aktuell noch Restkarten.

Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Vom Festivaletat in Höhe einer Dreiviertelmillion Euro bezieht die gemeinnützige UG der Jazztage Dresden nur einen Bruchteil aus Fördermitteln, über eine halbe Million Euro erwirtschaften sie ausschließlich über den Ticketverkauf. "Der Freistaat Sachsen unterstützt uns mit 8.000 Euro und die Stadt Dresden unterstützt uns über den Oberbürgermeister und über institutionelle Förderung mit insgesamt 45.000 Euro. Das macht jeweils nur etwa 27 und 150 Cent Zuschuss pro Eintrittskarte, dabei sind wir das internationalste Festival Dresdens und insgesamt das zweitgrößte Hochkulturfestival der Stadt. Allein die Mehrwertsteuer auf die Tickets übertrifft die Förderung von Stadt und Land zusammen. In diesem Jahr kamen über zehn Prozent unserer Gäste von außerhalb“, erläutert Forster. Mit einer entsprechenden Förderung sieht er für das erfolgreiche Festival noch Luft nach oben: "Wir würden gern noch größere Stars der Jazzszene nach Dresden holen! Und das ein oder andere können wir nächstes Mal noch besser machen, wenn die Finanzierung von aktuell knapp zwei auf wenigstens vier feste Personalstellen institutionell gesichert wäre. Zudem könnten wir uns gut vorstellen, innerhalb des Kulturhauptstadt-Jahres aktiv zu sein“, überlegt Forster. "Mit ihrem hochwertigen Programm waren die 17. Jazztage Dresden schon in diesem Jahr erwachsen, mit der 18. Ausgabe sind sie hoffentlich auch hinsichtlich der Fördermittel volljährig. Die Jazztage Dresden sind weit bekannt und gut vernetzt – sie haben das Potential zu einem der bedeutendsten Jazzfestivals Europas zu werden“, so Forster abschließend.