Am Sonntag endete die achte jazzahead! nach knapp vier Messetagen und einem Festivalprogramm mit 80 Konzerten in der Messe Bremen. Die Veranstalter sind sehr zufrieden mit den abermals gestiegenen Aussteller- und Fachteilnehmerzahlen sowie den vollen Messehallen und Konzertsälen. In diesem Jahr stellten insgesamt 646 Aussteller- und Mitaussteller aus allen Teilen der Welt auf der Messe aus. Die Zahl der Fachbesucher lag mit 2.534 sogar über den Erwartungen. Sybille Kornitschky, Projektleiterin der jazzahead!, kann sich insgesamt über rund 11.500 Besucher freuen, ohne diejenigen mitzuzählen, die das Kulturfestival rund um das diesjährige Partnerland Israel besuchen.

Die jazzahead! ist zentraler Bestandteil der deutschen und europäischen Jazzszene. „Hier sind viele Ideen, Projekte und Initiativen entstanden, die bundesweite Strahlkraft entwickelt haben. Gerade auch kulturpolitisch hat die Messe Raum für Impulse gegeben“, sagt Felix Falk, Musiker der Berliner Band Mo’ Blow und Vorstandsmitglied der Union Deutscher Jazzmusiker sowie Sprecher der Bundeskonferenz Jazz. Mit „Go ahead – jazzahead!“ fasste er seine Meinung über die gelungene Veranstaltung zusammen, die viele der anwesenden Musiker, Aussteller und Fachteilnehmer teilen. Dass es weiter „ahead“ geht, wird auch die vom Fleck weg gebuchte kanadische Sängerin Chloe Charles erleben, die unmittelbar nach ihrem Auftritt in der Overseas Night von Festivalmachern aus der Türkei, Griechenland, Polen und Dänemark gebucht wurde.

Viele Frauen unter den zahlreichen Highlights des internationalen Showcase-Festivals

Ob die australische Pianistin Marialy Pacheco, die schweizer Bandleaderin Elina Duni, die deutsche Pianistin und Sängerin Olivia Trummer oder die aus England stammende Pianistin Zoe Rahman, sie alle überzeugten das Publikum bei ihren Live-Auftritten und dokumentierten, wie stark Frauen im Jazz inzwischen vertreten sind. An allen Festivaltagen gab es umjubelte Auftritte, die mit Sicherheit noch lange nachklingen werden. Hierzu gehörten im Rahmen des European Jazz Meetings das Girotto-Biondini Duo aus Italien, das Taksim Trio aus der Türkei sowie die englische Großformation Beats & Pieces. Aber auch Bands wie LayerZ und das Ensemble Yaman oder die sehr energiegeladenen Shuffle Demons aus Kanada begeisterten das Publikum in den rappelvollen Konzertsälen. Nachzuhören gibt es einige dieser Konzerte auf ARTE Live Web.

Clubnacht

Die jazzahead! ŠKODA clubnight verwandelte die Hansestadt im dritten Jahr in Folge in ein großes Live-Spektakel, welches insbesondere auch junges Publikum angezogen hat. Die in diesem Jahr 19 beteiligten Clubs und Veranstaltungsorte zeigten wie facettenreich und inspirierend zeitgenössischer Jazz ist und boten ein breites Spektrum an unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen innerhalb des Jazzgenres. Insgesamt zählten die Clubbetreiber rund 4.500 musikbegeisterte Besucher in ihren Häusern.

Auftakt nach Maß mit zwei Preisträgern

Im Anschluss an die offizielle Eröffnung der jazzahead! 2013 erhielt der Schlagzeuger Han Bennink den diesjährigen jazzahead!-ŠKODA-Award. Der Holländer bedankte sich für den mit 15.000,- € ausgelobten Preis mit einem für ihn typisch humorvollen Konzert.
Zum zweiten Mal vergab die jazzahead! den mit 5.000 € dotierten Preis für deutschen Jazzjournalismus, der von der Dr. E. A. Langner-Stiftung aus Hamburg gestiftet wird. Preisträger ist der Jazzjournalist Ralf Dombrowski. Die diesjährige Jury bestand aus dem Vorjahrespreisträger Hans-Jürgen Linke, dem Musiker Dieter Ilg und Spiegel-Redakteur Hans Hielscher. Ralf Dombrowski interviewte Han Bennink. Das Interview von Preisträger zu Preisträger steht zum Abdruck zur Verfügung.

jazzahead! 2014 – Partnerland Dänemark

2014 rückt vom 24. bis 27. April erstmalig ein nordisches Land in den Fokus der jazzahead!. Nach der Türkei, Spanien und Israel zeigt sich im kommenden Jahr Dänemark mit seiner vitalen, souligen und zugleich sehr vielgestaltigen Jazzszene in der Hansestadt. „Wir sind absolut begeistert, dass Dänemark das Partnerland der jazzahead! 2014 sein wird. Die dänische Jazzszene boomt dieser Jahre und wir freuen uns sehr darauf, unser Land in Bremen nächstes Jahr zu präsentieren. Wir werden unser Bestes geben, um Publikum und Fachleute sowohl zufrieden zu stellen als auch zu überraschen – es wird großartig!“, drückt Lars Winther seine Freude über diese Wahl aus.

Absätze