Isabel Ostermann wird ab der Spielzeit 2017/18 die neue Operndirektorin am Staatstheater Braunschweig. "Isabel Ostermann ist gleichermaßen als ausgewiesene Expertin für Gesangsstimmen wie auch als Regisseurin profiliert. Wir freuen uns, dass wir mit ihr eine Persönlichkeit für Braunschweig gewinnen konnten, die für die konsequente Öffnung der Oper für neue Publikumsschichten steht", sagt die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić.
Seit 2006 arbeitet Isabel Ostermann für die Staatsoper Unter den Linden, wo sie im Schiller Theater als Persönliche Referentin des Intendanten Jürgen Flimm und als Künstlerische Produktionsleiterin der Werkstatt tätig ist. Mit Daniel Barenboim, dem Künstlerischen Leiter und Generalmusikdirektor der Staatsoper in Berlin, verbindet sie ebenfalls eine jahrelange Zusammenarbeit. "Isabel Ostermann ist sehr kompetent und kreativ, sie hat große Erfahrung mit Sängern, da sie bei mehreren renommierten Gesangs- und Regiewettbewerben Jurorin ist", sagt Dagmar Schlingmann, die zukünftige Generalintendantin des Staatstheaters Braunschweig. Isabel Ostermann verfüge nicht nur über langjährige künstlerische Praxis, sondern sei ebenfalls mit den unterschiedlichsten Verwaltungsaufgaben vertraut, so Schlingmann. "Wir wollen die Oper und das Musiktheater spannend für jede Generation machen."
Isabel Ostermann hat noch eine besondere Eigenschaft, die ihr Engagement am Staatstheater Braunschweig ideal macht: Sie ist gebürtige Braunschweigerin. "Ich liebe das Theater in Braunschweig. Es hat meine Berufswahl entscheidend beeinflusst", sagt die 41-jährige, die dort schon im Kinder- und Jugendchor sang und ein Regiepraktikum bei der ehemaligen Braunschweiger Operndirektorin Brigitte Fassbaender absolvierte. "Ich war jetzt 20 Jahre weg, habe aber nie den Kontakt zum Theater und Braunschweig verloren. Das Staatstheater verfügt über ein großes Potenzial. Was mich an der Arbeit als Operndirektorin sehr reizt, ist die aktive Ensemblearbeit. Ich möchte die Sänger intensiv fördern, und sie auch fordern", sagt sie. "Ich werde auch mal eine Inszenierung machen, denn es ist immer gut, das Haus auch von dieser Seite zu erleben, aber das Inszenieren wird bei der bevorstehenden Arbeit nicht im Vordergrund stehen." Nach zehn Jahren an einem reinen Opernhaus findet sie es besonders attraktiv, an einem Mehrspartenhaus zu arbeiten. "Das ist für mich Theater total und hat eine unglaubliche Anziehung." Isabel Ostermann hat in den vergangenen Jahren ein hervorragendes Netzwerk zu Sängern und Opernstars, Musikern, Komponisten und Regisseuren aufgebaut, das sie jetzt für Braunschweig nutzen möchte.
An die gute Arbeit von Intendant Joachim Klement und Operndirektor Philipp Kochheim wollen Dagmar Schlingmann und Isabel Ostermann anknüpfen und zugleich neue Akzente setzen. Neben dem Aufbau des Opernrepertoires werden Neue Musik und Kooperationen mit internationalen Festivals in den Spielplan einfließen. Projekte mit Laien und jungen Leuten sind ebenso geplant.
Isabel Ostermann studierte Opernregie an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin u. a. bei Ruth Berghaus, Peter Konwitschny und Gerd Rienäcker. Seit 2001 hat sie eine Reihe eigener Inszenierungen in Berlin, Dortmund, Erfurt, München und Regensburg vorgelegt: "Le nozze di Figaro", "Don Giovanni", "La Finta giardiniera" (Wolfgang Amadeus Mozart), "Otello" (Giuseppe Verdi), "Jakob Lenz" (Wolfgang Rihm), "Die Schule der Frauen" (Rolf Liebermann), "Der Opernball" (Richard Heuberger), "La Cenerentola" (Ermanno Wolf-Ferrari) und "Orlando furioso" (Antonio Vivaldi).
1997 war sie Finalistin beim 1. Internationalen Regie-Wettbewerb der Bühnen Graz ("Ring Award") mit Richard Wagners "Das Rheingold". Als Regieassistentin arbeitete sie u.a. mit Christoph Marthaler, Christoph Schlingensief, Achim Freyer, Harry Kupfer, Andreas Homoki und Peter Konwitschny bei den Festspielen in Salzburg und Bayreuth, an der Oper Graz, dem königlichen Theater Kopenhagen und bei den Donaueschinger Musiktagen.
Zurzeit arbeitet sie an einem Kompositionswettbewerb mit fünf jungen Komponisten, die Uraufführung wird Ende Juli im Staatstheater Darmstadt sein.