Vom 6. bis 9. März fand in Lissabon die UNESCO-Weltkonferenz zur kulturellen Bildung statt. Etwa 1.000 Expertinnen und Experten aus 100 Ländern diskutierten in der viertägigen Expertenkonferenz den Stand der kulturellen Bildung in den jeweiligen Ländern und die nationalen wie internationalen Perspektiven. Die Weltkonferenz bildete den vorläufigen Abschluss eines mehrjährigen Prozesses mit Vorbereitungskonferenzen in Asien, Australien, Europa, Südamerika und Afrika. Der Vorsitzende des Deutschen Kulturrates Prof. Dr. Max Fuchs nahm als Mitglied der neunköpfigen deutschen Delegation an der Weltkonferenz teil.

Bei der Konferenz wurden eine Fülle an politischen, wissenschaftlichen und pädagogischen Argumenten dafür vorgetragen, dass Kunst und Kultur im Mittelpunkt von Bildung und Erziehung stehen müssen. Kulturelle Bildung hat den gleichen Stellenwert in der Bildung wie Sprache, Mathematik und Naturwissenschaften.

Besonders intensiv wurde die Qualifizierung der Fachkräfte in der Schule sowie der außerschulischen Bildung sowie die Zusammenarbeit verschiedener Kultur- und Bildungsorte diskutiert. Eine Reihe offener Forschungsfragen wurden angesprochen sowie die politische Lobbyarbeit für kulturelle Bildung.

Der Entwurf einer Road Map zur kulturellen Bildung wurde von der Weltkonferenz zur Kenntnis genommen. Konkrete Empfehlungen werden in Kürze auch in deutsch vorliegen. Zur Fortsetzung der Arbeit auf internationaler Ebene ist eine Folgekonferenz im Seoul, Korea, geplant. Es ist außerdem geplant, auf nationaler Ebene eine Auswertungstagung durchzuführen.

Der Vorsitzende des Deutschen Kulturrates, Prof. Dr. Max Fuchs, sagte: „Die UNESCO-Weltkonferenz hat der kulturellen Bildung deutlichen Rückenwind gegeben. Kulturelle Bildung ist kein Thema unter ferner liefen, sondern erfährt internationale Wertschätzung. Dieses wird auch die deutsche Debatte um die kulturelle Bildung bereichern. Bei der Weltkonferenz wurden aus den unterschiedlichen Ländern sehr ähnliche Probleme vorgetragen, so die teilweise bestehende Marginalisierung der kulturellen Bildung. Zugleich wurden Lösungsvorschläge entwickelt. Ein wesentliches Zukunftsthema wird national und international die Wirkungsforschung zur kulturellen Bildung sein. Hier kann in Deutschland auf sehr gute Vorarbeiten zurückgegriffen werden. Jetzt müssen die Ergebnisse der Weltkonferenz aufgegriffen und die Debatte fortgeführt werden.“

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