Die Notwendigkeit der medizinischen Therapie von typischen Musikererkrankungen hat der baden-württembergische Kunstminister Professor Dr. Peter Frankenberg anlässlich des Internationalen Kongresses für Musikerphysiologie und Musikermedizin am 26. März in Freiburg betont.
„Berufsmusikern werden ähnliche Höchstleistungen wie Spitzensportlern abverlangt. Die noch junge Wissenschaft der Musikermedizin geht den spezifischen gesundheitlichen Fragestellungen nach und erarbeitet mit einem interdisziplinären Ansatz Behandlungsmöglichkeiten für bestehende Krankheitsbilder“, so Frankenberg. Ziel sei es auch, präventive Methoden zur Krankheitsvermeidung oder -linderung zu entwickeln.
Besondere Verdienste in diesem Bereich habe sich das 2005 gegründete Freiburger Institut für Musikermedizin (FIM) erworben. Der Minister bezeichnete das FIM als einzigartige Kooperation zwischen Musikhochschule, Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum in Freiburg. „Das Institut für Musikermedizin bereichert den Wissenschaftsstandort Freiburg um eine weitere Komponente. Mit der interdisziplinären Behandlung musikmedizinischer Fragestellungen wird eine spezifische Versorgungslücke geschlossen.“
Das Musikland Baden-Württemberg sei mit seinen fünf Musikhochschulen und einer dichten musikalischen Infrastruktur geradezu prädestiniert, sich dieser Themenstellung anzunehmen. „Schätzungsweise 800.000 Menschen sind im Land in Musikvereinen engagiert oder in Musikberufen tätig. Die Behandlung und Prävention häufiger und typischer Beschwerden bei Berufs- wie auch Amateurmusikern ist deshalb für das Land ein wichtiges Thema.“ Die räumliche Nähe der beteiligten Partner und der musikalischen Kulturträger vor Ort schaffe optimale Voraussetzungen für die Erforschung musikerspezifischer Krankheitsbilder, sagte Frankenberg.
„Mit der Schwerpunktbildung Prävention/ Psychosomatik und künstlerische Stimmbildung ist das FIM ein wichtiger Ansprechpartner für das Musikleben im Land - im Profi- und Laienbereich“, dankte der Minister den Verantwortlichen Leitern des FIM, Professor Dr. med. Claudia Spahn und Professor Dr. med. Bernhard Richter, für ihr Engagement. Das Land habe deshalb die Initiative zur Einrichtung des Instituts von Anfang an unterstützt.
Weitere Informationen: http://www.mh-freiburg.de/fim
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