Der Charakter und die Qualität eines Musikwettbewerbes werden sehr stark von den Personen geprägt, die ihm als künstlerische Persönlichkeiten vorstehen. Sie geben dem Wettbewerb seine Prägung u.a. durch die Auswahl der Programme, eine ausgewogenen Zusammensetzung der Jury und eine sich gegenseitig befruchtende Zusammenarbeit aller Beteiligten. Der Internationale Instrumentalwettbewerb Markneukirchen schätzt sich sehr glücklich, in den Jahren seit 2003 mit Prof. Julius Berger eine herausragende Künstlerpersönlichkeit in der verantwortungsvollen Position des Präsidenten für Streichinstrumente zu haben und blickt sehr dankbar auf sieben gemeinsame Wettbewerbe in der Musikstadt im Vogtland zurück.
Prof. Berger hat nun mit nachstehenden Worten den Wunsch geäußert, das Amt des Präsidenten abgeben zu dürfen:
"Das Amt des Präsidenten des Internationalen Instrumentalwettbewerbes Markneukirchen ist eines der schönsten, das ich jemals innehatte. Die Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern, mit dem Organisationsteam um Frau Schmidt und zuletzt Frau Schlegel funktionierte nicht nur reibungslos, die gemeinsamen Anstrengungen für die hochbegabte musikalische Jugend der Welt war stets effizient, kompetent und menschlich überaus erfreulich. Darüber hinaus entwickelten sich enge Kontakte des Wettbewerbes zu den Geigen- und Bogenbauern, ein wichtiges Anliegen meinerseits. Für all dies danke ich von Herzen!
Ich bitte um Verständnis, dass ich die Gelegenheit nutze, für das Präsidentenamt von nun an den in Plauen geborenen Wiener Universitätsprofessor Thomas Selditz vorzuschlagen. Es war immer mein Bestreben, dem Internationalen Instrumentalwettbewerb auch dadurch zu dienen, dass ich den Weg für eine neue Generation frei mache, für Innovation aber auch den Erhalt der erlangten Werte. Ich werde dem Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen stets verbunden bleiben und schließe mich dem Wort unseres verstorbenen Ehrenpräsidenten Kurt Masur an, der uns schrieb: "…Ich wünsche dem Internationalen Instrumentalwettbewerb ein ewig Leben.“
Am Mittwoch, den 9. Mai 2018, 19.00 Uhr, wird in der Villa Merz, Adorfer Straße 38, Markneukirchen die Amtsübergabe im Rahmen eines Cembalokonzertes stattfinden. Gäste sind herzlich willkommen. Eintritt: 12,- Euro
Der künftige Präsident des Internationalen Instrumentalwettbewerbes Markneukirchen, Prof. Thomas Selditz, ist in Markneukirchen kein Unbekannter. Seine erste Berührung mit der Musikstadt hatte er im Jahr 1989 als dritter Preisträger des damaligen Violawettbewerbes. Erste und zweite Preise wurden nicht vergeben. Er studierte an der berühmten Hanns Eisler Musikhochschule in Berlin bei Alfred Lipka. Bevor er 2010 als Professor für Viola an die Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien berufen wurde unterrichtete er als Professor in Hannover und Hamburg. Sein Engagement als 1. Solo-Bratschist der Staatsoper Berlin gab er zugunsten seiner ausgeprägten Leidenschaft für Kammermusik und der Liebe zum Unterrichten 1999 auf. Seit nunmehr 25 Jahren tritt Thomas Selditz als Kammermusiker im internationalen Konzertleben in Erscheinung. Zu Beginn der 90er Jahre gründete er das Gaede Trio, mit dem er in Europa, Asien und in den USA auftrat. Die wichtigsten Werke für Streichtrio wurden in dieser Besetzung auf CD eingespielt. 2013 gab er diese Arbeit auf und war bis Sommer 2016 Bratschist im Hugo Wolf Quartett. Rund 20 CD-Einspielungen dokumentieren die Vielseitigkeit seiner solistischen und kammermusikalischen Projekte bei den Labeln Audite, Tacet, Largo Records/London, SONY, CPO, MDG, VMS, Megadisc classic. Einige davon erhielten die höchsten Auszeichnungen der Fachpresse (u. a. Diapason d’Or, 2003 Deutscher Schallplattenpreis, Pasticcio-Preis). Seine Konzerttätigkeit führte ihn in Konzertsäle wie die Wigmore Hall London, Frick Collection und Carnegie Hall New York, Cité de la Musique Paris, Auditorio Nacional de Música Madrid, Philharmonie Berlin, Kioi Hall Tokyo, zu Festivals wie dem Schleswig-Holstein-Festival und dem Kissinger Sommer um nur einige zu nennen. In Markneukirchen wirkte Thomas Selditz zuletzt in den Jahren 2007, 2013 und 2017 in der Funktion des Fachjuryvorsitzenden für den Wettbewerb im Fach Viola.