Anlässlich der Musikmesse trafen sich bereits am 07. und 08. April die Präsidenten der amerikanischen, europäischen und deutschen Spitzenverbände der Musikinstrumentenbranche: Kevin Cranley, National Association of Music Merchants (NAMM), Antoine Beaussant, Konföderation der europäischen Musikindustrie (CAFIM), Gerhard A. Meinl, Bundesverband der deutschen Musikinstrumenten-Hersteller (BDMH) sowie die Geschäftsführer Joe Lamond (NAMM) und Winfried Baumbach (CAFIM/BDMH).

Das Zusammentreffen gab Gelegenheit, den aktuellen Stand der Branchenentwicklung zu reflektieren und sich abzeichnende Perspektiven zu diskutieren. In besonderer Weise widmete man sich dem Thema der Musikerziehung an allgemein bildenden Schulen und zwar ganz speziell unter Einbindung von Musikinstrumenten. Derartige Systeme wirken in den USA hervorragend und sorgen für das stabilste wie profitabelste Marktsegment der us-amerikanischen Musikinstrumentenbranche, der so genannten „School Music/Schulmusik“. In Deutschland wurden auf Betreiben des BMDH an der von Branchenverbänden 1987 gegründeten Akademie für Musikpädagogik entsprechende Unterrichtsprogramme für das deutsche Schulsystem unter dem Stichwort „KlassenMusizieren“ entwickelt, in den Varianten mit Blasinstrumenten, den so genannten Bläserklassen, mit Streichinstrumenten (Streicherklassen) sowie mit Perkussionsinstrumenten (Perkussionsklassen).

Am 08. April besuchten die Verbandsvertreter das Wiesbadener Dilthey-Gymnasium, um sich dort im Rahmen einer Hospitation einen Überblick über die Wirkungsweise zu verschaffen. Die Unterrichtsbesuche ergaben interessante Einblicke in die Formen der Streicherklassen, der Bläserklassen sowie der gemischten Orchesterklassen.

Alle Beteiligten zeigten sich im Anschluss recht beeindruckt von der Qualität des Unterrichts und dem Engagement der Musikpädagogen aber auch der Begeisterung und dem Leistungsstand der Schüler, die, gerade erst einmal eineinhalb Jahre am Instrument unterrichtet, dabei waren, für ein bevorstehendes Konzert zu proben. Antoine Beaussant wird in der Folge Gespräche mit Gerhard A. Meinl führen, um entsprechende Varianten für Frankreich zu prüfen. Kevin Cranley und Joe Lamond zeigten sich beeindruckt von der, für deutsche Verhältnisse entwickelten, auf amerikanischen Vorbildern basierenden, Arbeit mit Musikinstrumenten im Musikunterricht an allgemein bildenden Schulen im Regelunterricht.