Am Mittwoch, 21. Februar 2018 um 19:00 Uhr präsentieren die Förderprojekte Zeitgenössiche Musik des Deutschen Musikrates und die Bundeskunsthalle gemeinsam in Anlehnung an die Ausstellung "Bestandsaufnahme Gurlitt – der NS-Kunstraub und die Folgen“ ein intermediales Konzert unter dem Titel "Inside Exiles", das sich mit Exilbiographien im Bereich zeitgenössischer Musik auseinandersetzt. Das junge Kölner Ensemble electronic ID führt dabei zum Stummfilmklassiker "Regen“ von Joris Ivens das 1941 im US-amerikanischen Exil entstandene Werk "Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben“ von Hanns Eisler auf und stellt dies den Positionen von Isang Yun, Sarah Nemtsov und Wassim Ibrahim gegenüber. Yuns Biographie als Kritiker der Teilung Koreas und vermeintlicher Spion, dessen Entführung durch den südkoreanischen Geheimdienst 1967 in Deutschland großes Aufsehen erregte, spiegelt sich auch in seinem Werk "Pièce concertante“. Zwei zeitgenössische Werke runden das Programm ab: Der in Damaskus geborene Wassim Ibrahim erzählt von der verzweifelten Situation syrischer Kriegsopfer, während Sarah Nemtsov sich mit Literatur über die Flucht von Menschen jüdischer Herkunft befasst.

Neue Wege geht bei diesem Konzert die Moderation: Via Livestream, Social-Media-Beiträgen und Skype-Interviews gibt Klaus Kauker, Komponist, "YouTuber“ und Grimme-Online-Award-Preisträger, Einblicke in die Hintergründe der Werke und Biographien der Komponisten und setzt auf diese Weise aktuelle Bezüge zur heutigen digitalen Kommunikation im Kontext weltweiter Migration. Eine Licht-Klang-Installation von Dawid Liftinger rahmt das Konzert ein.

"Inside Exiles" wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL).

Weitere Informationen finden Sie unter www.musikrat.de/klingtgut und www.bundeskunsthalle.de.

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