Zu einem wissenschaftlichen Symposium mit dem Titel "Zwischen Eigennutz, Inszenierung und Bekenntnis: Die künstlerische Widmung im 19. und frühen 20. Jahrhundert“ laden das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck und das Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena gemeinsam ein. 17 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind am 3. und 4. September im Tagungszentrum Schloss Herrenhausen (Hannover) dem Phänomen der Widmung auf der Spur und werden es erstmals interdisziplinär beleuchten.
In vier Sektionen spiegeln die renommierten Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Fachbereichen wie der Musikwissenschaft, Soziologie, Buchwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte das Phänomen der Widmung in seiner ganzen Vielseitigkeit. Die Referentinnen und Referenten werden unter anderem die Widmung als soziales Handeln beleuchten, Widmungen aus dem Forschungsfeld der Buch- und Musikwissenschaft analysieren und Fallbeispiele aus Literatur, Kunst und Musik diskutieren. Zu den Referentinnen und Referenten zählen Fachleute aus ganz Deutschland und der Schweiz, unter anderem Professorin Ursula Rautenberg (Erlangen) und die Professoren Hans-Joachim Hinrichsen (Zürich), Frieder von Ammon (Leipzig), Wolfgang Bunzel und Christian Stegbauer (Frankfurt), Michael Thimann (Göttingen), Burkhard Moennighoff (Hildesheim) und Christoph Flamm (Lübeck). Gefördert wird das Symposium von der VolkwagenStiftung.
"Der Widmung kommt im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine bedeutende Rolle im Rahmen künstlerischer Netzwerke und Identitätsbildungen zu“, erläutert Wolfgang Sandberger, Professor an der Musikhochschule Lübeck und Leiter des Brahms-Instituts. Gemeinsam mit Christiane Wiesenfeldt, Professorin am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena, hat er das Symposium konzipiert. "Die Widmung ist weit mehr als eine private Austausch- und Geschenkhandlung zwischen zwei Individuen. Sie bildet eine Schnittstelle von Kunstwerk und Welt. Sie kann als ästhetisches oder politisches Bekenntnis gelesen werden und provoziert Reaktion und Reflexion“, erklärt Christiane Wiesenfeldt weiter. So bieten Widmungen im Spannungsfeld zwischen Autor, Verleger, Öffentlichkeit, Widmungsadressat und dem Kunstwerk selber zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten und Ansätze für die Forschung. Im Symposium werden sie nun erstmals interdisziplinär betrachtet.
Das Symposium beginnt am Montag, 3. September um 11 Uhr im Schloss Herrenhausen (Herrenhäuser Straße 5, 30419 Hannover) und endet am Dienstag, 4. September um 16.30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich und erfolgt über die Website der VolkswagenStiftung unter www.volkswagenstiftung.de.