Zur Halbzeit des Schleswig-Holstein Musik-Festivals (SHMF) richtet dessen Intendant Rolf Beck bereits den Blick in die Zukunft. Trotz der wachsenden Bedeutung Hamburgs durch die neue Elbphilharmonie ab 2010 sei Lübecks Rolle als Festival-Hauptstadt ungefährdet, im Gegenteil.

"Lübeck hat die Chance, sich in Richtung Salzburg oder Luzern zu entwickeln", sagte Beck den "Lübecker Nachrichten" (Sonntag-Ausgabe): "Die Stadt würde es durchaus vertragen, wenn sie neben dem großen Festival weitere kulturelle Aktivitäten anbieten und sich in den Mittelpunkt des SHMF stellen würde." Es gebe bereits konkrete Überlegungen in diese Richtung, so Beck.

Beck will die Bemühungen um ein jüngeres Publikum verstärken. Neben die Kindermusikfeste könnten Jugendmusikfeste für 16- bis 26-Jährige treten. Trotz des Erfolges des SHMF 2007 stößt Beck Reformen an: "Ich denke darüber nach, wie lange es noch sinnvoll ist, Länderschwerpunkte zu machen." Für die kommenden zwei Jahre seien die Themen aber gesetzt: 2008 steht Russland, 2009 Deutschland im Mittelpunkt.

Eine Absage erteilte Beck Überlegungen, die Landesmittel für das Festival weiter zu kürzen und die Eintrittspreise zu erhöhen. Derzeit erhält das SHMF jährlich 1,7 Millionen Euro aus der Landeskasse.