„Nach wie vor gilt es, die Methoden und Inhalte musikalischer Erziehung kontinuierlich zu aktualisieren“, sagte die hessische Staatsministerin Silke Lautenschläger in Wiesbaden. „Moderne Musikerziehung kann nur dann beanspruchen zeitgemäß zu sein, wenn sie Erscheinungen und Tendenzen zeitgenössischer Kunst zur Kenntnis nimmt und angemessen reflektiert. Diese Einsicht in allen Bereichen der Musikerziehung, von den Kindergärten über die Musikschularbeit bis hin zur musikpädagogischen Forschung ausreichend durchzusetzen und aktiv zu verankern, ist eine wichtige Aufgabe musisch-kultureller Erziehung“. Diese Aufgabe hat sich das Institut für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt e.V. gestellt, das als Einrichtung zur Förderung der pädagogischen Vermittlung von neuer Musik in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen feiert.

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert das Institut für Neue Musik und Musikerziehung im Rahmen einer institutionellen Förderung jährlich mit einem Betrag in Höhe von 15.000 Euro; weitere öffentliche Geldgeber sind die Stadt Darmstadt und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Verwandt werden die Fördermittel zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der alljährlich ausgerichteten dreitägigen Jahrestagung. Sie bietet Musikpädagogen und Musikwissenschaftlern ein Forum, sich in Vorträgen, Seminaren, Workshops und Konzerten mit neuer Musik und ihrer Vermittlung auseinanderzusetzen. Das Thema der diesjährigen Tagung lautete: „Spannungsfelder. Neue Musik im Kontext von Technik, Natur und Wissenschaft“.

„Investitionen in die musisch-kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen sind Investitionen in die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft“, damit unterstrich Staatsministerin Lautenschläger die Bedeutung der Förderung.

Das Institut für Neue Musik und Musikerziehung wurde im Jahr 1948 in Bayreuth im Rahmen einer Arbeitstagung unter dem Thema „Die neue Musik im Unterricht“ gegründet. Anliegen war es, die während der Diktatur der Nationalsozialisten verbotene und daher nicht zugängliche neue Musik den Musikpädagogen und einem breiteren Publikum wieder bekannt zu machen.