Fünf Infrastruktur- und 31 Künstlerprojekte erhielten auf Beschluss des
Aufsichtsrates der Initiative Musik während der ersten Förderrunde 2011, der dreizehnten seit Gründung, einen positiven Bescheid ihres Antrags. 598.000 Euro gehen so in insgesamt 36 künstlerisch und wirtschaftlich Erfolg versprechende Konzepte und Vorhaben, die auf eine Stärkung des Musikstandortes Deutschland im In- und Ausland zielen. Für alle Projekte bedeutet die Bewilligung bereits im ersten Quartal des Jahres Planungssicherheit.

Bei der Vielzahl an Einreichungen überzeugten den Aufsichtsrat unter anderem Dominik Schäfer alias enik und Ya-Ha!, beide aus München. Enik sorgte bereits mit seinem Debüt 2006 für Aufmerksamkeit und sammelte danach weitere Songwritingerfahrung bei Thomas D. und den Fantastischen Vier. Ya-Ha! wiederum lassen einen mit ihren eigenen Texten in Deutsch und ihrem mit Hip-Hop und Elektro kombinierten Indiepop gespannt auf das geplante Debüt warten.

„Von ihrer Live-Qualität konnte man sich erst kürzlich auf der diesjährigen Midem in Cannes überzeugen. Dort spielten Ya-Ha!, als eine von fünf deutschen Bands, erfolgreich auf dem gemeinsamen Showcaseabend von Initiative Musik und GEMA", äußert Jörg Evers, Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA und Aufsichtsratsmitglied der Initiative Musik.

Neben dem Debüt von Ya-Ha! befürwortete das zwölfköpfige Entscheidergremium der Initiative Musik auch die Unterstützung der Debüts von Cargo City aus Frankfurt am Main und Ira Atari aus Zierenberg (beide Hessen), The Fog Joggers aus Krefeld und Alice Francis aus Köln (beide Nordrhein-Westfalen) sowie Wilhem Tell Me aus Hamburg.

Förderung gab es aber nicht nur, wie bei den Erstveröffentlichungen, in den Bereichen Indie, Rock, Pop, Hip-Hop oder Elektronik. Das Tingvall Trio aus Hamburg überzeugt mit Jazz der Spitzenklasse und erhielt dafür bereits 2010 den Jazz-ECHO der Deutschen Phono-Akademie. Im nächsten Schritt geht es darum, die Gruppe im Ausland bekannter zu machen. Der Aufsichtsrat unterstützt das Ziel des Trios, das kommende Album international zu produzieren und zu vermarkten. Förderung im Bereich Jazz erhielten ebenfalls Jonas Schoen und Steve Swallow sowie das Klarinettentrio Gebhard Ullmann, alle aus Berlin.

Im Rahmen der Förderung von Infrastrukturprojekten bekamen diesmal unter anderem zwei Anträge aus Mecklenburg-Vorpommern den Zuschlag: das Immergut-Festival in Neustrelitz und das Kommt-Zusammen-Festival in Rostock. Mit der Entscheidung für diese beiden Festivals setzt der Aufsichtsrat explizit ein Zeichen für die notwendige Stärkung musikwirtschaftlicher Strukturen in dieser Region. Gleichzeitig soll die Unterstützung sowohl Musikunternehmen als auch Musikerinnen und Musiker aus Mecklenburg-Vorpommern ermuntern, sich mit eigenen Einreichungen bei der Initiative Musik zu bewerben.

Eine durchweg positive Bilanz zog der Aufsichtsrat hinsichtlich der 2010 ins Leben gerufenen Kurztourförderung. Nach einem Jahr sprechen die Zahlen für sich: 72 Gruppen und Solisten gaben mit Hilfe der Initiative Musik in rund 30 Ländern über 200 Konzerte. Wichtigstes Reiseziel: der führende Musikmarkt international, die USA. Aber auch Auftritte in musikwirtschaftlich zentralen Ländern wie Japan, Großbritannien und Frankreich oder dem sich schnell entwickelnden China wurden durch die Kurztourförderung erst möglich. Acts wie The Whitest Boy Alive, Hauschka, Pixie Paris oder Blockshot (alle spielten in den USA), Wareika oder Sometree (beide spielten in Japan), die Puppetmastaz oder Schluck den Druck (beide spielten in China) sowie Brandt Brauer Frick oder Ya-Ha! (beide spielten in Frankreich) seien hier stellvertretend für alle anderen Künstler genannt.

Hervorragend bewährt hat sich die Kooperation von Initiative Musik und Deutschem Musikverleger Verband: Birgit Böcher, Stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Musikverleger Verbandes (DMV) sorgt für die schnelle und unkomplizierte Abwicklung der Anträge in einem Zeitraum von vier Wochen zwischen Einreichung und Entscheidung.

Die internationale Blues-Szene liefert ihre größte Sensation gleich am Jahresanfang: Die Kieler Musiker Georg Schroeter (Piano, Gesang) und Marc Breitfelder (Mundharmonika) trugen am vergangenen Wochenende auf der traditionellen International Blues Challenge (IBC) in Memphis, Tennesse, USA in der Kategorie Solo/Duo den Sieg davon. Die Sensation liegt dabei im Fakt, dass in der 27-jährigen Geschichte des Wettbewerbs die Siegertrophäe bisher noch nie den amerikanischen Kontinent verlassen hat. "Diese beiden unglaublichen Jungs haben heute Nacht Musikgeschichte geschrieben und bewiesen, dass America für Europa offen ist", erklärte Jay Sielemann, Geschäftsführer der Blues Foundation, die in Memphis auch die Blues Hall of Fame betreibt.

Für die Initiative Musik ist dies ein weiterer Meilenstein und Beleg dafür, wie wirksam Förderung und Unterstützung seien können. Bereits 2009 bezuschusste der Aufsichtsrat der Initiative Musik das Blues-Baltica-Festival in Eutin, Schleswig-Holstein, wo sich Georg Schroeter und Marc Breitfelder für die Teilnahme an der International Blues Challenge qualifizierten. Für dieses Jahr bewilligte die Initiative im Rahmen ihrer Kurztourförderung einen Zuschuss zur Reise der beiden Künstler zum Wettbewerb. Das Ergebnis: 1. Platz!

Anträge für die vierzehnte Förderrunde der Initiative Musik gGmbH können bis Freitag, den 18. März 2011, 18 Uhr eingereicht werden.

Beantragt werden können Projekte mit einer Eigenbeteiligung von mindestens 60%. Seit 2008 wurden 305 Künstler- und 42 Infrastrukturprojekte bewilligt.