„Zu einem der drei Kernziele der Initiative Musik zählt die Verbreitung inländischer Musik im Ausland. Das Programm der Kurztourförderung ist ein wesentlicher Baustein zur Erreichung dieses Ziels“, erklärt Prof. Jens Michow, Aufsichtsratsmitglied bei der Initiative Musik und Vorstandsvorsitzender und Präsident des Bundesverbands der Veranstaltungswirtschaft (bdv). „Mit der Kurztourförderung hilft die Initiative Musik, bestehende Finanzierungslücken bei Reisen zu Auftritten außerhalb Deutschlands zu schließen. Die stetig zunehmende Anzahl von Förderanträgen und die beachtlichen Ergebnisse bestätigen den Bedarf und die Bedeutung des Programms.“ Musikerinnen und Musiker aus Deutschland können bei Einladung zu einem besonderen Event, wie zum Beispiel South by Southwest (SXSW) in Austin (Texas, USA), The Great Escape in Brighton (Großbritannien) oder Eurosonic Noorderslag in Groningen (Niederlande), einen Zuschuss für Reise- und Promokosten beantragen. Seit Beginn des Programms im Februar 2010 wurden 333 Kurztourförderungen bewilligt. Allein in 2013 wurden 75 internationale Kurztouren, hauptsächlich in die Zielmärkte Amerika und innerhalb Europas, unterstützt. Insgesamt wurden seit Programmbeginn mehr als 600 internationale Auftritte von 250 Bands aus Deutschland ermöglicht, davon 54 Prozent der Konzerte innerhalb Europas, 46 Prozent außerhalb.

So zum Beispiel die Unterstützung des Hamburger Pop-Duos Hundreds für Auftritte bei der Tallinn Music Week in Estland und der Musexpo in Los Angeles in diesem Jahr. Diese sind aus Sicht des Hundreds-Managers Daniel Kempf essentiell für den internationalen Künstleraufbau: „Auf Showcase-Festivals kann man viele Leute erreichen, die einem helfen können, in den jeweiligen Ländern die richtigen Strukturen zu schaffen. Ohne die Förderung hätten wir dort nicht spielen können."

Auch Eskimo Callboy aus Castrop-Rauxel im Ruhrgebiet hätten wichtige Schritte im Ausland ohne die Förderung nicht realisieren können, was die Bandmitglieder Kevin Ratajczak und Sebastian „Sushi“ Biesler bestätigen: „Touren im Ausland besitzen für uns einen unschätzbaren Wert, da sie unabdingbar sind, um den Bekanntheitsgrad unserer Band auch dort weiter zu steigern. Wir sind u.a. für ausgelassene und dynamische Liveshows bekannt. Um es auch jenseits der Grenzen von Deutschland zu schaffen, müssen wir sehr oft noch selber investieren, da die Gagen für Shows im Ausland leider noch recht niedrig sind und meist nur einen Bruchteil unserer Aufwendungen decken.“ Mit der Hilfe der Initiative Musik war es für Eskimo Callboy in 2013 möglich, eine Tour in den USA zu spielen. Die Band hat seitdem im In- und Ausland eine beachtliche Erfolgsgeschichte hingelegt. Das zweite Album „We Are The Mess“ ist international erhältlich und erreichte zu Beginn 2014 in Deutschland die Top Ten der Longplay-Charts. Im Frühjahr folgte eine ausgedehnte Tournee durch Osteuropa.

Die Initiative Musik realisiert die Kurztourförderung in Kooperation mit dem Deutschen Musikverleger-Verband e.V. (DMV) und dem Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft (bdv). Birgit Böcher, stellvertretende DMV-Geschäftsführerin, sieht in der kurzen Bearbeitungszeit den größten Vorteil des Förderprogramms. „Die Kurztourförderung der Initiative Musik hilft Musikern schnell und unbürokratisch, Auftritte im Ausland zu realisieren. Das ermöglicht auch kurzfristigere Gigs auf wichtigen Festivals, Support-Shows oder ähnliches. Waren es in den ersten beiden Jahren des Programms vorwiegend Auftritte innerhalb Europas, werden mittlerweile neben den USA zunehmend auch Förderanträge für Mittel- und Südamerika sowie Asien, hier vor allem Japan und China, gestellt. Ein guter Beweis für das internationale Potential von Music Made in Germany.“