Das Independent Music Publishers Forum (IMPF) forderte auf der Musikmesse Midem YouTube auf, sein Geschäftsmodell zu ändern, damit die an die Komponisten zu zahlenden Tantiemen erhöht werden können. Die mageren Tantiemenzahlungen von YouTube waren dann auch das zentrale Thema der Indie-Musikverleger bei der Midem. Es wurde viel über die so genannten "Safe-Harbour“-Bestimmungen diskutiert, welche YouTube vor einer Haftung schützen. Die Teilnehmer forderten die Regulierungsbehörden auf, die Bedingungen der in der EU und den USA geltenden Bestimmungen zu klären, nicht nur um die zwischenzeitlich weiter gewachsene Wertekluft abzumildern, sondern auch um dieselben Spielregeln für alle Plattformen zu erreichen.
"Lizenzierte digitale Musikdienste können bisher nicht genug Geld erwirtschaften, um Komponisten und Autoren zu bezahlen, wenn sie mit Diensten konkurrieren müssen, die durch obsolete Safe-Harbour-Bestimmungen geschützt sind“, so IMPF-Präsident Pierre Mossiat.
Die Indie-Verleger kritisierten die Komplexität und Undurchsichtigkeit der Verträge mit YouTube. Prof. Dr. Rolf Budde, Vice President des IMPF, sagte: "Die Transparenz ist bei kommerziellen Verhandlungen im Namen unserer Komponisten und Autoren extrem wichtig. Mit den gegenwärtigen Vereinbarungsmechanismen von YouTube wird dies aber immer schwieriger.“ Das IMPF habe die Wichtigkeit der Plattform für Komponisten und Autoren vollumfänglich anerkennt, und wolle mit YouTube zusammenarbeiten, um wirksame Lösungen zu finden, so Budde. "YouTube muss sein gegenwärtiges Geschäftsmodell weiterentwickeln oder das Risiko eingehen, die Kreativität und einmalige kulturelle Vielfalt seiner Inhalte aufs Spiel zu setzen“, sagte Mossiat. "Lassen Sie uns daher mit YouTube gemeinsam an einen Tisch setzen, damit die Frage der gerechten digitalen Bezahlung ordentlich angesprochen und gelöst werden kann.“
Auf der Midem hatte IMPF sein erstes Frühstückstreffen der Unabhängigen Musikverleger mit über 90 Branchen-VIPs, darunter auch Gäste von Verwertungsgesellschaften, Labels und anderen Musikhandelsgremien. Die programmatische Rede wurde vom Vorsitzenden der International Confederation of Societies of Authors and Composers (CISAC), Eric Baptiste, gehalten.
Über das IMPF
Das IMPF dient als Netzwerk und Treffpunkt für unabhängige Musikverleger. Zu ihren wichtigsten Zielen gehören der Austausch von Erfahrungen und Best Practices unter den Musikverlagen, der Informationsaustausch über den rechtlichen Rahmen und das Musikverlagsumfeld, die Koordinierung von Maßnahmen und die Unterstützung von Projekten, die für die Komposition und Musikverlage relevant sind, die Interessenvertretung der Gemeinschaft von unabhängigen Musikverlegern und die Schaffung eines günstigen Umfelds für eine künstlerische, kulturelle, linguistische und kommerzielle Vielfalt im Bereich von Kompositionen und Musikverlagen.
Absätze
Quelle
http://www.icmp-ciem.org