Kurz vor dem endgültigen Schritt zur Findung eines neuen Chefdirigenten für die Brandenburger Symphoniker nächste Woche kommt noch einmal eine überraschende, von der Geschäftsleitung und dem Orchester nicht zu beeinflussende Dynamik in den Prozess. Mit großem Bedauern lassen sowohl Matthias Foremny als auch Mino Marani mitteilen, dass sie nach langen Überlegungen beschlossen haben, sich aus dem Auswahlverfahren zur Findung eines Chefdirigenten zurückzuziehen. Das ist nicht nur für das Orchester und das Publikum, das zumindest Herrn Marani schon hat erleben dürfen, eine große Enttäuschung, sondern auch für die Geschäftsleitung, zumal mit beiden Kandidaten von Beginn der Gespräche weit vor der ersten Auswahlrunde und in den Verhandlungen nach den bereits erfolgten zweiten Runden offen mit den Rahmenbedingungen des Vertrages umgegangen und diese transparent kommuniziert wurden.
 
Die Agentur von Matthias Foremny schreibt dazu: „Matthias Foremny hat sich mit großem Bedauern dazu entschlossen, seine Bewerbung als Chefdirigent der Brandenburger Symphoniker zurückzuziehen. Aufgrund seiner vielfältigen Verpflichtungen als Hochschulprofessor und Erster ständiger Gastdirigent an der Oper Leipzig hat sich Herr Foremny im Zuge des Auswahlprozesses dazu entschieden, keine weiteren Verpflichtungen am Brandenburger Theater einzugehen. Herr Foremny dankt dem Brandenburger Theater für die gute Zusammenarbeit im Rahmen der positiven Vertragsverhandlungen und wünscht den Brandenburger Symphonikern alles erdenklich Gute.“
 
Und Mino Marani schreibt in einer Mail, dass er seine persönlichen und privaten Gründe hinter der Entscheidung zwar nicht detailliert schildern könne, dass er allerdings gerne bestätige, woran es nicht gelegen habe: „Es liegt nicht an der Vertragsverhandlung, bzw. an dem Vertrag, wie er nun aussieht. Ich bin mit dem Vertrag einverstanden und bin für die gewesene Verhandlung dankbar. Es liegt auch nicht an der Zusammenarbeit mit dem Orchester, die für mich sehr angenehm erfolgt ist. Genau so zufriedenstellend war das künstlerische Ergebnis des Konzertes, wobei mich auch die Verbindung mit dem Publikum sehr gefreut hat.“ Ihm sei es wichtig, dass die Absage nicht auf vermeintliche Schwierigkeiten in der Vertragsverhandlung zurückgeführt würde, weil das eindeutig nicht der Fall gewesen sei.
 
Das Brahms-Projekt „Brahms 4 free“ in der kommenden Woche entfällt somit ersatzlos. Bereits erworbene Tickets können gerne für eine der Vorstellungen von „Lustige Weiber oder: Falstaff: Lost in Society“ am 1. oder 2.10. ohne Aufpreis eingetauscht werden.