Der in Weimar lebende und aus Griechenland stammende Komponist Ilias Rachaniotis konnte sich gegen seine Mitbewerber um den Thüringer Kompositionspreis 2020 durchsetzen. Dieser Preis wurde von der Thüringer Staatskanzlei und dem Landesmusikrat Thüringen im Herbst 2019 bereits zum achten Mal ausgeschrieben. Es handelt sich hierbei um eine Auszeichnung, die jährlich an einen von einer hochkarätigen Jury ausgewählten Thüringer Komponisten vergeben wird.
In diesem Jahr setzte sich die Jury wie folgt zusammen: Prof. Jens Marggraf (Halle), Prof. Christoph Martin Redel (Detmold) und Hendrik Schnöke (Gera). In den von Ilias Rachaniotis eingereichten, für seine Arbeit exemplarischen Werken beeindruckte die Jury vor allen Dingen die ausdifferenzierte Harmonik, die organisch einbezogenen, historischen Rückbezüge sowie die farbenreiche Orchestrierung. Der Komponist erhielt bereits 2014 den Thüringer Kompositionspreis und komponierte damals ein Werk für die Jenaer Philharmonie.
Ilias Rachaniotis wurde 1978 in Argos (Griechenland) geboren. Er hat seine musikalische Ausbildung am Staatlichen Konservatorium von Argos in den Fächern Klarinette, Klavier und Musiktheorie begonnen. Nach seinem Diplom in Harmonielehre 1999 fing er an zu komponieren. 2004 kam er nach Deutschland und war zuerst Kompositionsschüler von Helmut Zapf in Berlin. Danach studierte er Komposition an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar bei Professor Michael Obst. Seine Werke wurden in mehreren Ländern aufgeführt, u.a. vom griechischen Nationalorchester, dem Loh Orchester Sondershausen sowie der Jenaer Philharmonie und gewannen mehrere Preise. Im Jahr 2009 war er Mitbegründer des Ensembles "En Plythos”, für dessen Projekte er die Kompositionstätigkeit übernimmt.
Der Komponist beschreibt sich und seine Art zu arbeiten wie folgt: "Seit über einem Jahrzehnt erlebe ich mich als Komponist. Komposition ist mein Handwerk und Musik mein Medium, um etwas zu kommunizieren wie eine kleine Geschichte, eine Provokation, eine politische oder philosophische Frage, eine Ästhetik. Meine musikalische Sprache hat sehr tiefe Wurzeln in meiner griechischen Tradition ohne einen Moment ‚folkloristisch‘ zu sein. Der Rhythmus ist nicht etwas Abstraktes in meiner Musik sondern etwas Konkretes, auch wenn die Instrumentierung komplex erscheint.“
Die an Ilias Rachaniotis vergebene Auftragskomposition wird im Rahmen eines Philharmonischen Konzertes im Herbst 2021 durch das Philharmonische Orchester Altenburg Gera uraufgeführt.