Der Musikmarkt 2016 ist weltweit um 5,9% gewachsen. Dies ist das größte Wachstum seit dem Beginn der Markterhebung durch die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) im Jahre 1997. Der Gesamtumsatz für das Jahr 2016 belief sich dabei auf 15,7 Milliarden US-Dollar. Diese Zahlen belegt der IFPI Global Music Report, der heute veröffentlicht wurde.
Zum Abschluss des Jahres 2016 nutzten laut Global Music Report 112 Millionen User bezahlte Streaming-Abonnements und trieben so das Wachstum im Bereich Streaming um 60,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Digitalgeschäft machte dabei erstmalig die Hälfte des globalen Gesamtumsatzes der Musikindustrie aus, bei dem auch die Einnahmen der Verwertungsgesellschaften berücksichtigt wurden. Das Wachstum im Bereich Streaming machte die Rückgänge von 20,5 Prozent bei Downloads sowie 7,6 Prozent im physischen Geschäft mehr als wett.
Der Streaming-Markt treibt dabei ebenso das Wachstum in den sich entwickelnden Märkten, wobei China (+20,3%), Indien (+26,2%) und Mexiko (+23,6%) besonders starken Zuwachs verzeichnen konnten.
Die Branche ist nun bestrebt, dieses Wachstum möglichst nachhaltig zu gestalten, nachdem über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren Umsatzeinbrüche von nahezu 40 Prozent zu verzeichnen waren. Von zentraler Bedeutung in diesem Zusammenhang ist, dass die als Value Gap bekannte Marktverzerrung beseitigt wird.
Frances Moore, IFPI CEO: "In der Musik liegt nahezu unbegrenztes Potenzial, aber es muss mehr dafür getan werden, dass dieses Wachstum nachhaltig
ablaufen kann: Damit Investitionen in Künstler weiterhin möglich sind und der Markt sich fortlaufend weiterentwickelt. Nur so können wir den Wert der Musik erhalten und Kreativität belohnen. Die Musikwelt steht vereint hinter dem gemeinsamen Ziel, eine legislative Lösung für das Problem des Value Gaps zu erwirken und dazu rufen wir die Entscheidungsträger auf. Damit Musik im digitalen Zeitalter wachsen und gedeihen kann, brauchen wir einen fairen digitalen Marktplatz.“
Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des BVMI: "Auch in Deutschland sehen wir eine ähnliche Entwicklung: Das nach wie vor boomende Audio-Streaming-Geschäft kann die Rückgänge bei physischen Tonträgern und Downloads mehr als ausgleichen und sorgte 2016 insgesamt für ein Marktwachstum von 3 Prozent. Nach mittlerweile vier Wachstumsjahren hat der deutsche Musikmarkt wieder ein Umsatzniveau von knapp 1,6 Milliarden Euro erreicht. Zentral für die Branche sind auch aus deutscher Sicht die europäischen Reformüberlegungen im Bereich des Urheberrechts. Es muss gerade in dem dynamischen Digitalmarkt darum gehen, endlich Klarheit für das digitale Lizenzgeschäft zu schaffen.“