Der international gefeierte Tenor Ian Bostridge übernimmt im Studienjahr 2020/2021 eine Gastprofessur für Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM). Ian Bostridge wird die Gesangsstudierenden der HMTM durch seine umfassenden Erfahrungen im Opern-, Lied- und Konzertgesang unterstützen.

Schon ein Blick auf die Saison 2019/2020 zeigt die Vielseitigkeit des Sängers: Höhepunkte waren etwa seine Rückkehr auf die Opernbühne der Deutschen Oper als Aschenbach in Benjamin Brittens »Death in Venice«, eine USA-Tournee mit dem US-amerikanischen Jazzpianisten Brad Mehldau, Aufführungen von Schuberts »Winterreise« beim Cartagena Music Festival in Kolumbien sowie eine Konzerttournee mit den Festival Strings Lucerne durch Slowenien und Italien.

Zu seinen Opernengagements gehören daneben u. a. die Rollen des Lysander (Britten »A Midsummer Night’s Dream«) für Opera Australia und beim Edinburgh Festival, Tamino (Mozart »Die Zauberflöte«) und Jupiter (Händel »Semele«) an der English National Opera sowie Peter Quint (Britten »The Turn of the Screw«), Don Ottavio (Mozart »Don Giovanni«) und Caliban (Adès »The Tempest«) am Royal Opera House, Covent Garden. An der Bayerische Staatsoper sang er Nerone (Monteverdi »L’Incoronazione di Poppea«), Tom Rakewell (Stravinsky »The Rake’s Progress«) und Male Chorus (Britten »The Rape of Lucretia«), an der Opéra National de Paris die Titelrolle in »Jephtha« (Händel), an der Wiener Staatsoper Don Ottavio und an der Mailänder Scala Peter Quint. Die Rolle des Aschenbach in Brittens »Death in Venice« übernahm er für die English National Opera, das Brüsseler Opernhaus La Monnaie sowie in Luxembourg.

Ian Bostridges internationale Lied-Karriere führte ihn in die weltweit bedeutendsten Konzertsäle in Europa, Südostasien und Nordamerika.

2001 wurde Ian Bostridge zum Honorary Fellow seiner Mutteruniversität Corpus Christi College in Oxford ernannt, 2003 von der St. Andrew’s Universität zum Ehrendoktor für Musik, 2004 zum Companion of the Order of the British Empire und 2010 zum Honorary Fellow des St. John’s College Oxford. 2014 war er Humanitas-Professor für Klassische Musik an der Universität Oxford. 2016 erhielt er den Pol Roger Duff Cooper Prize für Sachbücher für sein jüngstes Buch »Schubert’s Winter Journey: Anatomy of an Obsession«, welches in 12 Ländern verlegt wurde. 2021 wird er die Berlin Family Lectures an der University of Chicago halten, die im Nachgang von der University of Chicago Press verlegt werden.

Seine zahlreichen Aufnahmen wurden mit den wichtigsten internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet, er erhielt drei Grammys und wurde weitere 12 Male nominiert.