Das Gürzenich-Orchester Köln wurde am 21. April mit dem Preis für das Beste Konzertprogramm der Saison 2003/2004 des Deutschen Musikverleger-Verbandes (DMV) ausgezeichnet. Dr. Peter Hanser-Strecker, Vorsitzender des Fachausschusses für Ernste Musik im DMV, überreichte dem Gürzenich-Kapellmeister Markus Stenz, Generalmusikdirektor der Stadt Köln ab 2004/2005, die Auszeichnung im Rahmen eines Konzertes der MusikTriennale Köln in der Kölner Philharmonie.
In seiner Ansprache vor über 2000 Konzertbesuchern betonte Dr. Hanser-Strecker die herausragende Bedeutung und Verantwortung, die einem Orchester für die Verbreitung der Musikkultur zukomme - besonders bei „jungen Zuhörern bei ihrer ersten Begegnung mit Musik“. Markus Stenz und seine Musiker seien diesem Anspruch „in vorbildlicher Weise“ nachgekommen. Mit dem Kinder- und Jugendprojekt "Ohren auf!", das interessante Angebote mit Familienkarten, Konzerteinführungen für Kinder, offenen Generalproben in enger Zusammenarbeit mit Schulen anbietet, spreche das Orchester in besonderer Weise das Publikum von morgen an. Das bewies unter anderem die Tatsache, dass allein in diesem Konzert zu den Konzertbesuchern über 300 Kinder und Jugendliche zählten, die zuvor durch die „Ohren auf!“-Veranstaltungen vorbereitet worden waren.
"Wir freuen uns, mit dem Gürzenich-Orchester Köln eines der größten und anerkanntesten Orchester für seine hervorragenden kreativen Leistungen auszuzeichnen", erklärte Hanser-Strecker. Er verwies darauf, dass die Vielfalt des Programms und Aufgeschlossenheit gegenüber den verschiedenartigen Ausprägungen moderner Musik beeindruckt hätten. Mit der Idee der Kombination von einem angekündigten mit einem vorher nicht spezifizierten Programmteil, dem "3. Akt", schaffe Markus Stenz Raum für Spontanes, Unbekanntes und Unerwartetes. "Damit appelliert das Orchester an die Neugier und Aufgeschlossenheit seines Publikums und legt gleichzeitig großen Wert auf die Stimmigkeit der einzelnen Abendprogramme. Das hat die Jury überzeugt", sagte Hanser-Strecker.
Der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma gratulierte dem Gürzenich-Orchester und hob das Programm des prämierten Orchesters als „jung und frisch“ hervor - bei einem Orchester, dessen Wurzeln bis zur Kölner Domkapelle im 15. Jahrhundert zurückgehen, sei dies ein recht ungewöhnlicher Tatbestand. Außerdem merkte er an, dass das Gürzenich-Orchester mit seiner Arbeit einen großen Beitrag auf dem Weg zu einer erfolgreichen Bewerbung der Stadt Köln um den Titel „Kulturhauptstadt Europa 2010“ geleistet habe. „Wir dürfen die Auszeichnung für das ‚Beste Konzertprogramm 2003/2004“ auch in diesem Sinne verstehen.“
Markus Stenz, der den Preis voller Freude entgegennahm, dirigierte an dem Abend das „Memorial für Orchester“ von Peter Ruzicka, das „Doppio Concerto für Oboe, Harfe und Streicher“ von Hans Werner Henze sowie Mozarts „Konzert für Flöte, Harfe und Orchester D-Dur“ und Haydns „Sinfonie Nr. 22 Es-Dur Der Philosoph“. Im zusätzlichen, im Vorfeld unbekannten Programmteil, dem „3. Akt“ überraschten die Musiker das begeisterte Publikum mit dem Werk „Rain Tree“ für drei Schlagzeuger von dem japanischen Komponisten Tôru Takemitsu.
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Quelle
http://www.dmv-online.com