Die Würfel sind gefallen: Von 46 Bewerbern aus 20 Nationen, die sich mit einem Vorspiel auf Kassette oder CD beworben haben, wurden 27 Organisten aus 15 Ländern zur Teilnahme am 1. Internationalen Bach | Liszt Orgelwettbewerb Erfurt-Weimar-Merseburg eingeladen. Vom 26. August bis 7. September 2008 beurteilt eine hochkarätige, international besetzte Jury die Leistungen der Teilnehmer, die mehrfach zwischen historischen und modernen Instrumenten in den beteiligten Städten wechseln müssen.

„Äußerst schwierig“ sei der Wettbewerb und stelle „höchste Ansprüche“, äußert sich der Jury-Vorsitzende und Erfurter Domorganist Prof. Silvius von Kessel. Austragungsorte sind in Erfurt die Orgel der Predigerkirche, die Hauptorgel im St. Marien Dom sowie die Volckland-Orgel in der Cruciskirche. Gespielt wird weiterhin in Waltershausen an der Trost-Orgel, in Denstedt an der Liszt-Orgel, in Merseburg an der Friedrich Ladegast-Orgel im Dom sowie in Weimar an der frisch restaurierten Orgel im Saal Am Palais der Hochschule für Musik Franz Liszt.

Als „künstlerisch sehr erfreulich“ wertete von Kessel bereits die anonym eingereichten Vorspiele, auf deren Basis die Teilnehmer ausgewählt wurden. Gespielt wird um Preise im Gesamtwert von 28.000 Euro: Der 1. Preis ist mit 12.000 Euro, der 2. Preis mit 8.000 Euro und der 3. Preis mit 5.000 Euro dotiert. Außerdem werden Sonderpreise in Höhe von jeweils 1.000 Euro für die besten Bach-, Reubke- und Messiaen-Interpretationen verliehen. Die Mitglieder der Jury sind Silvius von Kessel (Vorsitzender, Deutschland), Ludger Lohmann (Deutschland), James David Christie (USA), Alessio Corti (Italien/Schweiz), Hans-Ola Ericsson (Schweden), Thierry Escaich (Frankreich), Brett Leighton (Australien/Österreich), Ben Van Oosten (Niederlande), Masaaki Suzuki (Japan) und Daniel Zaretsky (Russland).

Der Wettbewerb wird in Kooperation der Städte Erfurt (Träger: Dom zu Erfurt), Weimar (Träger: Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar) und Merseburg (Träger: Dom zu Merseburg) durchgeführt. Die Künstlerische Leitung teilen sich Prof. Silvius von Kessel (Erfurt), Prof. Michael Kapsner (Weimar) und Michael Schönheit (Merseburg). Ehrenpräsident des Orgelwettbewerbs ist Altbundeskanzler Helmut Schmidt. Schirmherren sind Dieter Althaus, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen und Dr. Joachim Wanke, Bischof des Bistums Erfurt sowie Axel Noack, Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen.

Das beim Wettbewerb verlangte Repertoire verdankt seine Auswahl drei Jubiläen, von denen zwei direkt mit den Spielorten verbunden sind: Vor 300 Jahren kam Johann Sebastian Bach nach Weimar; vor 150 Jahren starb Julius Reubke, dessen Orgelsonate „Der 94. Psalm“ in Merseburg uraufgeführt worden war; vor 100 Jahren wurde Oliver Messiaen geboren, von dem Werke in Weimar und im Erfurter Dom auf dem Programm stehen.

Der 1. Internationale Bach | Liszt Orgelwettbewerb Erfurt-Weimar-Merseburg baut auf dem renommierten Internationalen Orgelwettbewerb zu Erfurt „Domberg-Prediger“ auf und führt diesen in erweiterter Form fort. Er wird – neben dem Engagement der Kooperationspartner – unterstützt durch die Stadt Erfurt, das Thüringer Kultusministerium, die Thüringer Staatskanzlei und die Commerzbank Stiftung. Ein besonderer Dank gilt der Commerzbank-Stiftung für die großzügige und nachhaltige Förderung des Orgellandes Thüringen durch die Stiftungsprofessur für Orgel und Improvisation an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.

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