Bremens Bürgermeister Henning Scherf, SPD, ist seit dem 7. Mai ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Chorverbandes. Bei der ersten Verbandsversammlung der Organisation, die durch Verschmelzung des Deutschen Sängerbundes (DSB) und des Deutschen Allgemeinen Sängerbundes (DAS) entstanden ist, wurde Scherf in Magdeburg mit überwältigender Mehrheit gewählt. Als Gegenkandidat war der bisherige DSB-Vizepräsident Hartmut Doppler angetreten, der danach erneut zu einem der vier Vizepräsidenten gewählt wurde - ebenso wie der bisherige DAS-Präsident Wolfgang Schröfel und die bisherigen DSB-Vizepräsidenten Reinhard Stollreiter und Gerd-Jürgen Raach.

Der neue Präsident sagte mit Blick auf den Zusammenschluss der beiden Chorverbände, der durch den gemeinsamen Verbandstag vollendet wurde: "Das ist eine richtige Zäsur in der deutschen Chorbewegung". Scherf versprach den 181 begeisterten Delegierten:

"Ich werde ein ganz fleißiger Präsident sein." Er wolle helfen, das Singen und die vielfältige Arbeit des Chorverbandes in der Öffentlichkeit "ambitioniert zu repräsentieren", sagte Scherf. Ihm gehe es darum, die mangelnde öffentliche und politische Resonanz für diese Arbeit unter anderem durch "neue Netzwerke" zu verbessern.

Scherf hatte sich als lebenslang aktiver, begeisterter Sänger und kenntnisreicher Freund der Musik vorgestellt. Eindruck hinterließ sein Bericht über die drei Stiftungen, mit denen er und seine Frau Kindern in Mittel- und Südamerika Lebensperspektiven auch durch musische Bildung eröffnen.

Die fünf mitgliederstärksten Einzelverbände im DCV hatten Scherf für die Kandidatur gewonnen. Die historische Verbandsversammlung (nach 143 Jahren DSB- und 77 Jahren DAS-Geschichte) beendete Scherf mit der Einladung, gemeinsam das Deutschlandlied anzustimmen. 181 Delegierte erhoben sich dazu und faßten einander bei den Händen.

Henning Scherf führt den weltgrößten Verband der Laienchöre. Dazu gehören die eigenständige Deutsche Chorjugend und 37 Einzelverbände, 26000 Chöre mit insgesamt 1,85 Millionen Mitgliedern. Unter ihnen sind 750.000 aktive Sängerinnen und Sänger aller Generationen.

Scherfs Vorgänger Heinz Eyrich aus Freiburg, der zwölf Jahre lang den Deutschen Sängerbund und dann seit dem Gründungstag 28. Februar 2005 den Deutschen Chorverband geführt hatte, wurde einstimmig zum Ehrenpräsidenten gewählt. Die Laudatio auf ihn hielt bei einer bewegenden Feierstunde Dr. Wolfgang Schäuble, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Schäuble kennt Eyrich seit gemeinsamen Tagen in der Jungen Union Badens.


Die weiteren Wahlergebnisse aus Magdeburg:

Als Schatzmeister wurde mit überwältigender Mehrheit Ulrich Buschkühler bestätigt. Anna-Dorita Kehrstephan ist weiterhin Schriftführerin.

Als Referenten für besondere Aufgaben wurden gewählt:
Helmuth Patzelt (bisher DAS-Schatzmeister), Susanne Blessing, Maria Löhlein-Mader, Reiner Schomburg, Werner Middendorf und Wolfgang Oberndorfer.

Rechnungsprüfer sind für die nächsten vier Jahre Regina Mohr und Friedrich Egert. Als Stellvertreter wurden Rolf Kracht und Werner Schupp gewählt.