Die Auszeichnung wird während des Eröffnungskonzerts zum Bachfest Leipzig 2004 am 14. Mai in der Thomaskirche durch Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee sowie Christoph Wolff, Direktor des Bach-Archivs Leipzig, verliehen. Die Laudatio hält Dr. Lotte Thaler, Intendantin der Bachwochen Ansbach.
Der weltweit als "Bachpapst" anerkannte Künstler wurde am 29. Mai 1933 in Stuttgart geboren. Seine musikalische Ausbildung begann im Kloster Schöntal und führte über Urach zur Stuttgarter Musikhochschule, die Helmuth Rilling von 1952 bis 1955 besuchte. Während seines Studiums gründete Helmuth Rilling die Gächinger Kantorei, einen 40 Mitglieder starken Chor, mit welchem er im Laufe der Jahrzehnte weltweit den besten Ruf erzielte. Instrumental verstärkt wurde der Chor ab dem Jahr 1965 vom ebenfalls durch Helmuth Rilling gegründeten Bach-Kollegium Stuttgart. Mit beiden Ensembles unternahm Helmuth Rilling Tourneen durch die ganze Welt und machte sich, seinen Chor und sein Orchester weltweit zu Botschaftern der Musik Johann Sebastian Bachs. Beim Bachfest Leipzig war er bereits mehrfach zu Gast. In diesem Jahr wird er in einem Konzert am 19. Mai um 20 Uhr in der Nikolaikirche Werke von Bach und Mendelssohn Bartholdy aufführen. Helmuth Rilling hat als erster Dirigent sämtliche Kantaten Johann Sebastian Bachs aufgenommen. Zum Bach-Jahr 2000 ist eine Gesamtaufnahme auf 172 CDs erschienen.
Die Stadt Leipzig hat 2003 eine Johann-Sebastian-Bach-Medaille gestiftet, die jährlich an international herausragende Künstlerinnen und Künstler für besondere Verdienste um Aufführung und Pflege der Musik Johann Sebastian Bachs verliehen wird. Die Preisträger werden von einem ehrenamtlichen Auswahlgremium bestimmt, dem neben dem künstlerischen Direktorium des Bachfests der Gewandhauskapellmeister, der Rektor der Musikhochschule sowie führende Persönlichkeiten der Stadt Leipzig angehören.
Bei der Medaille aus Meißner Porzellan handelt sich um eine Vorlage von 1950. Damals wurde zum Großen Deutschen Bachfest eine Medaille als Ehrengabe der Stadt Leipzig verliehen. Diese wurde von Helmut Schulz entworfen und Erhard Kroßer hat das Modell gefertigt. Die Medaille wurde nun im Revers verändert. Die neue Gestaltung hat Uwe Marschner vorgenommen. Im Avers ist nach wie vor der Bach-Kopf im Profil zu sehen. Im Revers befinden sich das Stadtwappen, darunter das Jahr der Verleihung, der Name des Preisträgers und zwei Schwerter, umgeben von der Umschrift: "Bach-Medaille der Stadt Leipzig". Die Medaille hat einen Durchmesser von 100 mm. Die Medaille wird in der Meißner Porzellan Manufaktur gefertigt.
Bereits zum sechsten Male lädt die Bach-Stadt Leipzig Musikbegeisterte aus aller Welt zu ihrem internationalen Festival ein. Als größter Klassik-Event setzt es, rückblickend auf das erste Leipziger Bachfest 1904, zugleich eine 100jährige Tradition fort. "Unter dem Motto ’Bach und die Romantik’ bieten mehr als 60 Veranstaltungen eine breite Vielfalt von Meisterwerken aus Renaissance und Barock bis zur Moderne. Als Themenschwerpunkt nimmt die Musik des 19. Jahrhunderts und die mit Mendelssohn und Schumann in Leipzig prominent einsetzende Bach-Renaissance breiten Raum ein", so Christoph Wolff, Direktor des Bach-Archivs Leipzig.
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Quelle
http://www.bach-leipzig.de