In Anwesenheit der Vizepräsidentin des Hessischen Landtages, Ruth Wagner, wurde der Frankfurter Komponist und Regisseur Prof. Heiner Goebbels (54) am Samstag in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main einstimmig als Nachfolger des aus Altersgründen ausscheidenden Präsidenten der Hessischen Theaterakademie Prof. Dr. Hans Hollmann gewählt.

Hollmann, Gründer und geistiger Vater der Hessischen Theaterakademie, übergab seinem Nachfolger die Akademie als Verbund von 4 Hochschulen und mittlerweile 9 Theatern der Region Rhein-Main.

Entsprechend der Zielsetzung der Hessischen Theaterakademie, zu allen künstlerischen und operativen Berufen am Theater auszubilden, war es Hans Hollmanns Ziel, möglichst alle Theater der Region als Partner für die praktische Seite der Ausbildung zu gewinnen. Hollmann hatte an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst seit 1993 die Professur für Theaterregie inne und war bis zu seinem Ausscheiden Leiter des Ausbildungsbereichs Szene.

Unter dem Dach der Hessischen Theaterakademie sind alle an der Theaterausbildung in Hessen beteiligten Hochschulen als auch die Hessischen Staatstheater, alle Stadttheater und darüber hinaus auch Theater aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz vereint. Vielfältige Querverbindungen unter den Sparten der darstellenden Künste eröffnen den Studierenden neue Möglichkeiten, sich auf die Komplexität ihrer künstlerischen Laufbahn vorzubereiten.

Angewandte Theaterwissenschaftler der Universität Gießen arbeiten mit Studierenden des ZuKT (Zeitgenössischer und klassischer Tanz), Studenten der Bühnenbildklasse der Hochschule für Gestaltung Offenbach und Dramaturgiestudenten der Goethe-Universität arbeiten mit Regiestudenten aus Frankfurt. Diplominszenierungen an den Hessischen Theatern geben erste professionelle Möglichkeiten bei der Inszenierung von Theater- und Musiktheaterabenden. Die Hessische Theaterakademie ist mit tanzlabor_21 auch am Tanzplan der Bundeskulturstiftung beteiligt; sie hat ihren Sitz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main.

Als Nachfolger dankte Prof. Heiner Goebbels seinem Vorgänger sehr herzlich für dessen unermüdlichen Einsatz beim Aufbau und beim Verfolgen der Akademie-Ziele. Weiter führte er aus, er sehe in der Hessischen Theaterakademie keine ’repräsentative’ Institution, sondern begreife sie als eine "Akademie von unten" in der die offene und enge Zusammenarbeit aller daran beteiligten Lehrenden und Intendanten in der Region einmalig sei und eine große Qualität und Chance für die Studierenden darstelle. Als nächsten Schritt der Akademie kündigte Prof. Goebbels eine weitere Öffnung der Akademie und die Einrichtung neuer Studiengänge an.