Der Deutsche Bühnenverein und die Musikergewerkschaft DOV (Deutsche
Orchestervereinigung) haben gestern den Haustarifvertrag für die Neue Elbland Philharmonie abgeschlossen. Damit ist die Fusion des in Riesa ansässigen Orchesters mit dem Orchester der Landesbühnen Sachsen in Radebeul, die zum 1. August 2012 vorgenommen wird, sowie der Bestand aller Arbeitsplätze beider Orchester gesichert. Durch den Haustarifvertrag leisten die Musiker einen bisher in der Höhe einzigartigen Verzicht auf Vergütungsbestandteile zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze. Der Vergütungsverzicht wird teilweise durch Arbeitszeitverkürzungen kompensiert. Langfristig geht der Haustarifvertrag mit einer Verkleinerung des fusionierten Orchesters einher, die durch sogenannte natürliche Fluktuation (Ruhestand, Arbeitsplatzwechsel eines Musikers) realisiert wird. Mit der Verkleinerung des Orchesters und den dadurch eintretenden Kostenersparnissen erfolgt dann auch eine schrittweise Erhöhung der Vergütungen der in dem fusionierten Orchester verbleibenden Musiker, wobei die Vergütungen jedoch auch weiterhin hinter der Flächenvergütung deutlich zurückbleiben.
Mit dem Tarifabschluss stellen die Tarifpartner aus Sicht des Bühnenvereins ihr Verantwortungsbewusstsein für den Erhalt der Arbeitsplätze unter Beweis. „Es hat angesichts der einschneidenden Entscheidungen der sächsischen Landesregierung gewaltiger Kraftanstrengungen bedurft, um hier eine Lösung zu finden“, betonte Rolf Bolwin, der Direktor des Bühnenvereins und damit Vertreter der Arbeitgeberseite, heute in Köln. „Wir sind froh, dass wir es geschafft haben, aber man hat der Tarifautonomie einiges zugemutet."
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Quelle
http://www.buehnenverein.de