Mit sechs Auszeichnungen räumen Hamburger Clubs bei der Premiere des nationalen Spielstättenprogrammpreises ab und beweisen mit einer Solidaritätsbekundung feines Gespür in der Debatte über Förderstrukturen.

Die sechs Ehrungen für Hamburger Musikspielstätten demonstrieren bundesweit eindrucksvoll die besondere Vielfalt der Musikbühnen in der Elbmetropole. Mit den Preisgeldern für die Astra Stube, das Hafenklang, das Uebel & Gefährlich, den Pudel, das - gegenwärtig im Baakenhafen beheimatete -Motorschiff Stubnitzund das aktuell gefährtete Molotow fließen ingesamt 145.000 € an Hamburger Clubs.

Diese Form der Bestenförderung bietet neben viel Freude über die politische Aufmerksamkeit für die deutsche Clubkultur und die Fördergelder auch Anlass für eine kritische Auseinandersetzung über das gewählte Vergabemodell. Das Clubkombinatstuft die Jury-Entscheidungen als intransparent ein, kritisiert die unklaren Kriterien und befürchtet, dass der Spielstättenprogrammpreis sich als einmaliges Strohfeuer für die Clubs generiert und für viel Zündstoff in der Clublandschaft sorgt.

Mit der Einführung des Live Concert Account konnte seit 2009 eine lokale Infrastrukturförderung für LiveClubs etabliert werden, die ohne hohe Verwaltungskosten auskommt, Doppelförderungen vermeidet und den Antragstellern langfristige Planungssicherheit bietet.

Um mit dem Hamburger Modell auf das Verbesserungspotenzial für den Bund beispielhaft zu verweisen, solidarisieren sich einige der Hamburger Preisträger und spenden einen Teil ihrer Preisgelder in die Hamburger Clubstiftung. Auf diesem Wege werden diese Gelder der gesamten Hamburger Clubszene zugeführt.

Das Clubkombinat bietet für die weitere Ausgestaltung von nationalen Förderinstrumenten seine Expertise und aktive Mithilfe an und verweist darauf, dass mit dem Bundesverband LiveKomm ein nationaler Zusammenschluss der Clubbetreiber besteht, dessen Netzwerke hilfreich sein könnten, um bei zukünftigen Förderungen seitens des Bundes sinnstiftende, lokale Bezüge herzustellen.