Im Frühsommer 2014 feiert Hamburg eine Premiere: Zum ersten Mal präsentieren die Orchester und Veranstalter der Stadt gemeinsam ein Musikfestival von internationalem Format für alle Hamburger und ihre Gäste. Vom 9. Mai bis 15. Juni 2014 ist das 1. Internationale Musikfest Hamburg Abschluss und Höhepunkt der Konzertsaison – dank der großzügigen finanziellen Unterstützung der Klaus-Michael Kühne Stiftung sowie weiterer engagierter Förderer und Sponsoren. In einer Kooperation der Elbphilharmonie Konzerte mit dem NDR Sinfonieorchester, dem NDR Chor und der Konzertreihe NDR das neue werk, den Philharmonikern Hamburg, der Konzertdirektion Dr. Goette, dem ELBJAZZ Festival, den Hamburger Symphonikern, dem Ensemble Resonanz, sowie mit FontenayClassics Kammerkonzerte, Karsten Jahnke Konzert-direktion, Kampnagel und Uebel & Gefährlich werden mehr als 50 Klassik-, Jazz-, Weltmusik- und Pop-Konzerte das Publikum verführen.
Die Hamburger Orchester, international gefeierte Stars wie Anna Netrebko, Orgelvirtuose Cameron Carpenter, Pianistin Maria João Pires und Bariton Matthias Goerne und Weltklasseorchester wie das Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam mit Andris Nelsons oder das Orchestra Mozart unter Claudio Abbado machen Hamburg zu einer strahlenden Festivalstadt. Darüber hinaus sind in der ganzen Stadt musikalische Aktionen geplant. Bei einem Tag der offenen Tür mit Open Air-Konzerten wird auch die Elbphilharmonie musikalisch erlebbar und zugänglich. »Verführung« lautet das programmatische Motto und der Auftrag der ersten Ausgabe des biennal geplanten Musikfests.
Das 1. Internationales Musikfest Hamburg umfasst neben großen Orchesterkonzerten, konzertanten Opernaufführungen und einer Reihe mit zeitgenössischer Musik auch eine Schubertiade, eine »Nightline« mit Avantgarde-Pop-Konzerten am späteren Abend sowie die Reihe »Jazz, World & Co«.
Den Festival-Auftakt gestaltet am 9. Mai das NDR Sinfonieorchester unter seinem Chefdirigenten Thomas Hengelbrock mit der portugiesischen Pianistin Maria João Pires. Mit Beethovens Klavierkonzert Nr. 2 sowie einer Erstaufführung der fünfsätzigen Hamburger Fassung von Mahlers Symphonie Nr. 1 eröffnen sie in der Laeiszhalle glanzvoll das Musikfest-Programm. Weitere Orchesterhöhepunkte: das Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam unter der Leitung von Andris Nelsons (10. Mai), die Philharmoniker Hamburg mit Simone Young und Pianist Louis Lortie (11./12. Mai), die Münchner Philharmoniker mit Lorin Maazel und Sopranistin Anja Harteros (21. Mai) sowie als Krönung das Orchestra Mozart mit dem Arnold Schoenberg Chor unter der Leitung von Maestro Claudio Abbado (7. Juni). Die Programme dieser Reihe reichen – ganz gemäß dem Festivalmotto – von Richard Strauss »Macbeth« über Zemlinskys »Die Seejungfrau« bis zu Mendelssohns »Sommernachtstraum« .
Bei »Oper konzertant« glänzen u.a. die Hamburger Symphoniker unter Jeffrey Tate in Humperdincks »Die Königskinder« (18. Mai) sowie das NDR Sinfonieorchester mit Bartóks »Herzog Blaubarts Burg« unter der Leitung von Alan Gilbert, Chefdirigent des New York Philharmonic (15./18.Mai). Mit einem Paukenschlag beschließt das NDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Thomas Hengelbrock am 15. Juni das Festival: mit Gounods »Faust« und Anna Netrebko, Erwin Schrott und Charles Castronovo in den Hauptrollen.
In der Reihe »Zeitgenössische Musik« gelangt Georg Friedrich Haas packende Kammeroper »Bluthaus« zur szenischen Aufführung (6./7. Juni). Weiter in diesem Zyklus gastieren u.a. das Ensemble Resonanz (3. Juni) und das umjubelte Quatuor Diotima (4. Juni). In der »Schubertiade« mit Kammermusikkonzerten (u.a. am 12. Mai mit dem Artemis Quartett und Gautier Capuçon, am 19. Mai mit Renaud Capuçon und David Kadouch sowie am 25. Mai unter anderem mit Tanja Becker-Bender und Niklas Schmidt) und Liederabenden kommt das Musikfest-Motto »Verführung« so richtig zum Tragen. An drei Abenden singt der deutsche Bariton und Schubert-Experte Matthias Goerne als Artist in Residence in der Laeiszhalle die großen Liedzyklen Schuberts – am Klavier begleitet von Christoph Eschenbach und Piotr Anderszewski (26./28. Mai und 2. Juni). Maria João Pires gibt am 13. Juni einen ihrer raren Klavierabende mit Werken von Schubert und Debussy.
Abwechslungsreich ist die Reihe »Jazz, World & Co«, die dem schillernden Orgelvirtuosen Cameron Carpenter und seinem Programm »Cabaret« (15. Mai) genauso eine Bühne bietet wie dem blinden malischen Duo Amadou & Mariam mit seinem Projekt »Eclipse«, das in der völlig verdunkelten Laeiszhalle stattfindet (5. Juni), oder Anoushka Shankar, dem größten Star der indischen Musik (22. Mai). Im Rahmen des ELBJAZZ Festivals 2014 präsentieren die Elbphilharmonie Konzerte auf dem Festivalgelände bei Blohm + Voss eine Bühne mit ausgesuchtem Programm zum Musikfest. »e.s.t. Symphony« ist eine Hommage an den bei einem Tauchunfall verstorbenen Pianisten Esbjörn Svensson, die seine ehemaligen Triokollegen Dan Berglund und Magnus Öström am 17. Mai mit den Hamburger Symphonikern und hochkarätigen Gästen bestreiten.
In der »Nightline« konzentrieren sich internationale Avantgarde-Pop-Größen ganz auf ihren Sound: Statt in Clubs und Bars spielen die schwedische Band Junip (13. Mai), die deutsche Gruppe The Notwist (27. Mai) und der chilenisch-amerikanische Elektro-Musiker Nicolas Jaar (10. Juni) im großen Konzertsaal auf. In der neobarocken Laeiszhalle entsteht so eine akustische und optische Kulisse für verführerische Pop-Melodien, »Zeitlupen- Techno« und einen extravaganten Mix aus In die, Elektro, Pop, Jazz und Rock. Ein echtes Hör- und Seherlebnis gibt es beim Tag der Elbphilharmonie am 17. und 18 Mai.
Auf dem Vorplatz des entstehenden Konzerthauses in der HafenCity können sich Besucher ein fein zusammengestelltes Open Air-Programm anhören und sich außerdem bei öffentlichen Rundgängen ein Bild von den Fortschritten auf der berühmten Kulturbaustelle machen.
Während der gesamten Festivalzeit verführt ein abwechslungsreiches Musikvermittlungsprogramm Menschen unterschiedlichen Alters. Es gibt Konzerteinführungen, kostenlose Probenbesuche, Gespräche mit Künstlern und Hörexperimente, besondere Konzertangebote für Schulklassen, aber auch für seh- und körperbehinderte Menschen. Geplant sind außerdem »Musiküberfälle«, Kreativwettbewerbe, Schul-Workshops und ein Bigband-»Starwalk« durch die Innenstadt.
Ermöglicht wird das 1. Internationale Musikfest Hamburg durch die großzügige Unterstützung der Klaus-Michael Kühne Stiftung sowie einer Reihe von Hamburger Bürgern, die sich im Rahmen eines neu gegründeten Förderkreises für das Musikfest engagieren. Unterstützt wird es zudem durch eine Zuwendung der Kulturbehörde der FHH, der Stiftung Elbphilharmonie, der Rudolf Augstein Stiftung sowie weiterer Förderer und Sponsoren.
Als Medienpartner wird der NDR das Festival begleiten und darüber im Hörfunk, online und im Fernsehen berichten.
Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler: „Das Internationale Musikfest Hamburg soll in Zukunft ein fester Bestandteil des Hamburger Kulturkalenders sein. Das Musikfest bildet eine Klammer um das vielfältige Musikangebot in unserer Stadt und macht dieses in besonderer Weise erlebbar. Mein Dank gilt allen Unterstützern und Kooperationspartnern des Internationalen Musikfests, die sich mit beispielhaftem Engagement für ein gemeinsames Musikfest und somit für Hamburg als Musikstadt einsetzen.“
Prof. Klaus-Michael Kühne, Präsident der Klaus-Michael Kühne Stiftung: „Die Art und Weise, wie Christoph Lieben-Seutter trotz des unglücklichen Sterns, unter dem das Projekt »Elbphilharmonie« stand, seine Ziele in Hamburg verfolgt, hat mir sehr imponiert. Sein Engagement und Durchhaltevermögen sind bewundernswert und deshalb habe ich mich entschlossen, das Projekt »Internationales Musikfest Hamburg« mit meiner Klaus-Michael Kühne-Stiftung als Hauptförderer zu unterstützen. Das vielfältige und hochkarätige Programm ist bestens geeignet, Musik-Liebhaber aus Nah und Fern dafür zu begeistern, ein neues Kapitel im Kulturleben meiner Heimatstadt aufzuschlagen. Ich wünsche dem Musikfest viel Erfolg und freue mich auf die Zeit, zu der das Festival erstmals in der Elbphilharmonie stattfinden wird.“
Generalintendant Christoph Lieben-Seutter: „Die begeisterte Reaktion von vielen Seiten und die konstruktive Zusammenarbeit mit den Hamburger Musikinstitutionen haben mir gezeigt, dass ein großes Musikfest in unserer Stadt längst überfällig war. Für ein paar Wochen soll die Stadt im Zeichen der Musik stehen und den Hamburgern und ihren Gästen zeigen, wie spannend, aktuell und zugänglich klassische Musik sein kann.“
Programmdirektor NDR Hörfunk, Joachim Knuth: „Der NDR engagiert sich gerne für das 1. Internationale Musikfest Hamburg – nicht nur mit herausragenden Projekten des NDR Sinfonieorchesters, des NDR Chores und der Reihe NDR das neue werk, sondern auch als gewichtiger Medienpartner. Wir möchten dazu beitragen, dass sich das Internationale Musikfest Hamburg als hochrangiges Kulturereignis im Norden etabliert – auch mit Blick auf die Eröffnung der Elbphilharmonie 2017.“
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