"Na, dann mach mal! Ich sage eine Südamerikareise ab und stehe dir im Sommer zur Verfügung" - dieses Versprechen Volker Wangenheims an Peter Koch kann als Initialzündung für die Gründung des Bundesjugendorchesters im Jahre 1969 bezeichnet werden. Volker Wangenheim, damals Chefdirigent des heutigen Beethoven Orchesters Bonn, gab mit dieser Zusage seinen Namen für ein Projekt, welches zunächst von vielen Musikerziehern und Kulturpolitikern mit Zweifel beäugt wurde, welches heute aber aus der Orchesterlandschaft Deutschlands nicht mehr wegzudenken ist.

Von 1969 bis 1984 leitete Wangenheim das Bundesjugendorchester als ständiger Dirigent der drei jährlichen Arbeitsphasen. Musikalisch erreichte er bei den damals 12- bis 20-jährigen Musikern mit harter Arbeit und unerbittlicher Präzision einen bis dahin nicht erreichten hohen künstlerischen Standard von "profihafter Qualität" (Konzertkritik aus dem Jahr 1981, St. Gallen) und prägte damit den Ruf des Orchesters als außergewöhnliches Förderinstrument. Neben den Konzertauftritten in Deutschland und im europäischen Ausland trat das Orchester unter Leitung Wangenheims unter anderem bei einem Staatsakt im Deutschen Bundestag auf, es folgten Einladungen zu Konzertreisen unter anderem nach Rumänien, Brasilien und Israel. Wangenheim war ebenfalls an der Gründung der "Jungen Deutschen Philharmonie" beteiligt, die an das Bundesjugendorchester anschließt. Für seine Leistungen wurde er 1972 unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.