Der Arbeitskreis Musik in der Jugend, die Stadt Aschaffenburg und das Internationale Chorforum freuen sich gleichermaßen über die große Resonanz, mit der die Premiere der „Tage der Neuen Chormusik“ von den rund 100 Tagungsteilnehmern aus der ganzen Bundesrepublik, den etwa 220 Chorsängerinnen und Chorsängern der Erwachsenenchöre und den ca. 150 Mitgliedern der Kinder- und Jugendchöre aufgenommen wurde. Die Konzerte waren auch von örtlichem Publikum gut besucht - im Bereich Neuer Musik ist dies keine Selbstverständlichkeit. Das zugrundeliegende Konzept, sowohl Konzerte als auch weiterbildende Vorträge und Workshops anzubieten, wurde sehr positiv akzeptiert. Sinnliches Erfahren und reflektierendes Nachdenken über die Neue Chormusik, fanden in einer idealen Verbindung statt. Dies betrifft unter anderem den beeindruckenden Eröffnungsvortrag von Clytus Gottwald, dem langjährigen Leiter der Schola Cantorum Stuttgart, der die Nachkriegsentwicklung der Chormusik wie eine autobiographische Erzählung plastisch vermitteln konnte, aber auch das reflektierende Podiumsgespräch nach der Uraufführung des Werkes von Thomas Jennefelt „Gesänge am ersten Tag des Krieges“, das der KammerChor Saarbrücken hervorragend interpretierte und dem Festival damit einen glanzvollen Abschluss bereitete. Sowohl in den sogenannten Reading-Sessions als auch in der Notenausstellung des Deutschen Centrums für Chormusik konnten sich die anwesenden Chorleiter ganz praktisch über geeignete Literatur aus dem Bereich der zeitgenössischen Chormusik für ihre eigenen Chöre informieren.
Das Hauptanliegen des AMJ, mit dieser Veranstaltung nachhaltig auf wichtige Werke der Neuen Chormusik hinzuweisen, ist damit auf eine breite Basis gestellt worden. Das Projekt „Komponistinnen und Komponisten schreiben für Kinder- und Jugendchöre“, das diesmal bereits zum 7. Mal stattfand, hat hier ein ideales Echo gefunden, und ist so ebenfalls gestärkt aus dieser Veranstaltung hervorgegangen. Die Tage der Neuen Chormusik sind kein Festival von Profis für Profis im „Elfenbeinturm“ der musikalischen Avantgarde, die gleichwohl mit der Schola Heidelberg und dem ensemble aisthesis unter der Leitung von Walter Nussbaum vertreten war und von den Teilnehmern mit anhaltendem Beifall bedacht wurden. Laien und Profis, Kinder und Erwachsene trafen sich zum Musizieren und gemeinsamen Nachdenken. Das Konzept der Tage hat sich bewährt, so dass der AMJ schon jetzt für die zweiten Tage der Neuen Chormusik den Termin vom 20. – 23. Oktober 2005 ins Auge gefasst hat. Eine Fortsetzung als Biennale steht in Aussicht. Nach einer ersten idealen Zusammenarbeit mit der Stadt Aschaffenburg und ihrem Kulturamt wird der Austragungsort wiederum Aschaffenburg sein.
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