"Den Musikdieben im Internet geht es systematisch an den Kragen", erklärt Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände. "Mit Lupodata wurde der bisher umfangreichste Musikserver mit illegalen Musikangeboten in Deutschland zur Strecke gebracht."

Der Server konnte von den Ermittlern der Hamburger proMedia GmbH in Nürnberg identifiziert werden. Die Polizei beschlagnahmte beim Zugriff morgens um 7.30 Uhr zwei PCs mit insgesamt zwölf Festplatten. Darauf befanden sich mehr als 60.000 Musiktitel, darunter auch rund 4.000 komplette Alben. Der Server war unter dem Namen "Lupodata" erreichbar und zum Zeitpunkt der Hausdurchsuchung auch gerade in Betrieb: Es wurden soeben die Titel eines kompletten illegal angebotenen Albums durch einen Nutzer über das Internet heruntergeladen.

Bei dem Server handelt es sich um einen ftp-Server. Das File Transfer Protocol (ftp) ermöglicht die Übertragung großer Datenmengen. So konfigurierte Server werden deswegen auch häufiger für Musikinhalte verwendet. Wer aber die dort gespeicherten Musiktitel anderen zum Herunterladen anbietet, ohne die Zustimmung der Rechteinhaber einzuholen, handelt illegal. So tat es auch der Mann in Nürnberg.

Der 56-jährige Rechtsverletzer ist Netzwerktechniker einer Softwarefirma in Nürnberg und nutzte seine professionellen Kenntnisse offenbar nicht nur dienstlich, sondern auch zum Zweck illegaler Musikangebote. Der Mann gestand die Taten vor Ort. Ihn erwartet neben dem Strafverfahren nun eine zivilrechtliche Forderung in fünfstelliger Höhe. Die Deutsche Landesgruppe der IFPI und die Ermittler der proMedia GmbH danken Polizei und Staatsanwaltschaft für die gute Kooperation.

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